Apostolische Gaben für jeden?

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Die Bibelstellen stammen für das Alte Testament aus der Elberfelder

Übersetzung Hückeswagen 2003, diejenigen für das Neue Testament aus der Schlachterbibel 2000.

Nach Zitaten aus den Videos wird oftmals die Angabe zu  Stunde:Minute:Sekunde der betreffenden Stelle angeführt.  Dies geschieht aus Gründen der Dokumentation und ist nicht  als allgemeine Empfehlung zu verstehen, sich die Videos anzusehen.

Kontaktadresse

Für Fragen, Kritik und andere kostenlose Schriften zu diesen  oder ähnlichen Themen dürfen Sie sich wenden an:

Bibeln & Bücher Pfäffikon / CLKV
Patrick und Annemarie Tschui
Hochstrasse 180
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Schweiz

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Soweit es mir die Zeit erlaubt, bin ich auch für private Gespräche  bereit. Für Hilfe bei der Beschaffung (oder Ausleihen) der  angegebenen empfohlenen Literatur bin ich gerne behilflich.  Einiges ist inzwischen auch im Internet verfügbar.

1. Auflage: April 2018

Inhaltsverzeichnis

Anmerkungen zu Beginn

Der Gründer

Seine Anliegen

Die Bewegung im deutschsprachigen Raum

Falsche Lehren

1. Falsche Herangehensweise an die Bibel

2. Falsche Lehre über Gott

3. Falsches Evangelium: Errettung durch die Taufe

3.1. Taufe nur im Namen Jesu

4. Falsche heilsgeschichtliche Grundlage - Apostelgeschichte first and only

5. Restaurationismus

6. Verkennung der Einzigartigkeit der Apostel Jesu

6.1 Geistestaufe

6.2 Falsches Verständnis des Zweckes von „Zeichen und Wundern“

6.3 Aufhören der Inspirations- und Wundergaben

6.4 Heilungen

6.5 Dämonenaustreibungen

6.6 Sprachenreden/Zungenreden

Andere ähnliche Bewegungen

Schlusswort

Anhang 1: Zeugnis eines (mir unbekannten) Ehemaligen

Anhang 2: Biblische Apostel

Anhang 3: Mk 16,14-18

Literaturverzeichnis

Anmerkungen zu Beginn

Diese Arbeit soll als erster Überblick über die Lehren und Praktiken der neuen  Bewegung „Die Letzte Reformation“ und seines Gründers Torben Søndergaard  dienen. Sie versteht sich als „work in progress“ und nicht als abgeschlossene  Arbeit. Für Ergänzungen und Korrekturen bin ich dankbar (siehe Adresse am Schluss).

Da diese Bewegung sehr jung ist, gibt es noch nicht viele andere Schriften,  auf die ich mich dabei stützen konnte (siehe Literaturverzeichnis im Anhang).  Zudem stammt die Bewegung aus Dänemark, weshalb es auch sprachlich  schwierig ist, an Hintergrundinformationen zu kommen.

Die Schriften und Videos von Torben Søndergaard sind zwar auf Englisch,  wobei es zu berücksichtigen gilt, dass dies nicht seine Muttersprache ist.

Ich habe versucht diese Arbeit präzise und kompakt zu formulieren - trotzdem  kann eine Antwort auf die „Letzte Reformation“ nicht einfach aus 2-3 Sätzen  bestehen. Darum bitte ich, um es mit Worten von Paulus zu formulieren, „mich  geduldig anzuhören“ (Apg 26,3b).

Es wird dringend empfohlen die Bibelstellen in der Bibel nachzulesen.

Der Gründer

Die Bewegung der „Letzten Reformation“ (engl. The Last Reformation (TLR))  wurde vom Dänen Torben Søndergaard (geboren 1976; verheiratet mit Lene,  3 Kinder) um das Jahr 2011 gegründet.

Von Beruf Bäcker, hatte er im Jahr 1995 ein „Bekehrungserlebnis“ in einer  Veranstaltung, wo Übergabegebete praktiziert wurden1. Im Video Die letzte
Reformation - das Leben werden mehrere Szenen gezeigt, in denen er selbst  anderen ein Übergabegebet vorspricht.

Auf dem Video The Last Reformation - The Beginning erzählt er, dass „ein Licht  in seinen Körper“ kam und er „auf den Boden geworfen“ wurde. Er schreibt:

„Später am Abend legte der Prediger seine Hände auf meinen Kopf und betete.  Dann spürte ich wie ein Feuer, welches durch meinen ganzen Körper ging. Es  ist schwierig zu beschreiben, aber es war sehr real und grossartig. Seit diesem  Tag hat sich mein Leben verändert.“ (http://www.dieletztereformation.ch/ torben-soslashndergaard.html)

Wo finden wir diese Phänomene in der Bibel in Zusammenhang mit einer Bekehrung?

Darauf trat er aus der dänisch-lutherischen Staatskirche aus und war während 12 Jahren in kleineren Gemeindegründungen in drei verschiedenen Städten in Dänemark aktiv.

Gemäss dem Kopenhagener „Dialog Center“, das sich mit religiösen Bewegungen in Dänemark beschäftigt, kann man Torben Søndergaard mit dem Evangelisten Christian Hedegaard und dem „Faderhuset“ (dt. Vaterhaus) in Verbindung bringen. Christian Hedegaard selber wurde am International Apostolic Bible College in Kolding (Kopenhagen) ausgebildet.

Jakob Zopfi, einer der führenden Schweizer Pfingstler, beschreibt in seinem Buch über Geschichte und Auftrag der Pfingstbewegung die Situation in Dänemark:

„Eine eigentliche Zerreissprobe brachte die aus England kommende Apostolische Kirche, die zwar ebenso pfingstlich war, jedoch die Ämter - vor allem
das Apostel- und Prophetenamt - so stark betonte, dass es zu einer eigenen dänischen Apostolischen Kirche kam, die heute etwa 2.000 Mitglieder umfasst und in Kolding ihr Zentrum hat.“

Dies ist ein Hintergrund von Torben Søndergaard.

Im Jahre 2000 fastete er während 40 Tagen, weil er mehr geistliches Leben sehen wollte. Das nun folgende Erlebnis machte ihn, so sagt er, frei von Sünde und gab ihm den Dienst der Heilung und Evangelisation.

2003 lud Torben Søndergaard den umstrittenen Fernsehevangelisten und Glaubensheiler Todd Bentley nach Dänemark ein.

2004 veröffentlichte er seine neuen Erkenntnisse in dem Buch Gesunde Glaubenslehre (engl: The Sound Doctrine), später in Christ, Jünger oder Sklave?
(engl: Christian, disciple or slave?).

2007 kam er zur Überzeugung, dass die gesamte heutige Christenheit nicht den Weisungen des Neuen Testaments entspreche. Auf Englisch nennt er seine Version des Christseins „Revival Christianity“ (Pioneer Training School PTS, Video 1). Er schrieb daraufhin das Buch Die letzte Reformation (engl. The Last Reformation).

Hierzu gibt es auch ein Video mit dem Titel Die Letzte Reformation - Der Anfang.

Heute ist „Die Letzte Reformation“ eine wachsende weltweite Bewegung.

Seine Anliegen

Torben Søndergaard wollte mehr, er wollte Gott erleben und erfahren, er wollte Wunder und Heilungen sehen, er wollte ein Leben führen können, wie es nach seiner Ansicht die ersten Jünger in der Apostelgeschichte taten.

Seine Bewegung bezeichnet er als „Die Letzte Reformation“. Damit meint er die letzte Reformation, bevor Jesus Christus wiederkommt (vgl. PTS 1, wo
er ein Schild mit der Inschrift zeigt „Die Letzte Reformation - bevor Jesus wiederkommt, bringt Gott alle zusammen.“ (Ü: HA; siehe auch unter: „5.
Restaurationismus“). Die Kirche soll wieder derjenigen der Apostelgeschichte entsprechen.

Søndergaard kritisiert alle bestehenden Kirchen, teils zu Recht. Dass viele Kirchen und Gemeinden sich vom Neuen Testament entfernt haben, ist richtig, aber mit seiner neuen Bewegung entfernt sich Søndergaard in vielem noch weiter vom biblischen Christentum (siehe unter: „Falsche Lehren“).

Søndergaard stellt zu Recht die unbiblischen Strukturen in den Kirchen in Frage. Wie es mit seiner eigenen Stellung in der Bewegung steht, bleibt allerdings offen. Zu Recht wendet er sich gegen die Erwartung der Christen, dass die Menschen nur in die Kirchen kommen, anstatt dass sie hinausgehen, wo die Menschen sind. Statt sich in Denominationen aufzuteilen, fordert Søndergaard die Christen auf, sich einfach „Jünger Jesu“ zu nennen.

Er beginnt gemäss PTS-Video 25 jedoch seinerseits mit der Bildung von neuen Kleingruppen/Gemeinschaften/Versammlungen.

Das Typische an der „Letzten Reformation“ sind Strassenheilungen mit eventuell anschliessendem Gespräch über den Glauben. Die Jünger sollen auf den Strassen Menschen ansprechen und sie fragen, ob sie Schmerzen haben und danach für Heilung beten. Durch die Heilungen soll eine Offenheit für das „Evangelium“ entstehen, so dass es zu Bekehrungen kommt. Sie dienen also als eine Art „Türöffner“ um Menschen von der Realität Gottes zu überzeugen.7
Neubekehrte werden sehr bald getauft. Bei den Taufen werden Dämonenaustreibungen praktiziert und es wird eine Geistestaufe vermittelt, die sich in
Zungenreden manifestiert.

Strassenevangelisation ist eine sehr begrüssenswerte Sache, sofern das biblische Evangelium verkündigt wird. Wenn hingegen das Evangelium falsch ist, machen auch Heilungen die Sache nicht besser.

Im 90-minütigen Werbefilm The Last Reformation - Der Anfang wird nur 1x
und relativ kurz erklärt, worum es beim Evangelium geht. Die Dokumentation
der Heilungen und Dämonenaustreibungen nimmt fast den ganzen Platz ein.

„Die letzte Reformation“ bietet auch Schulungen an:

Kickstart Wochenende

Das Wort kickstart wird im Englischen benutzt, wenn jemand z.B. ein Motorrad startet, indem er mit dem Fuss auf den Auslöser tritt. An einem „kickstart-Wochenende“ soll der (Neu-) Getaufte in 2 Tagen das „Volle Evangelium“ kennen und weitergeben lernen, und anschliessend selber Kranke heilen und Dämonen austreiben können.

Pioneer Training School (PTS)

Sie besteht aus 24 Video-Lektionen und ist im Internet frei zugänglich. Diese Videos werden im Folgenden als PTS Video abgekürzt.

„Im Jahr 2014 zog man ins dänische Aalborg um, wo man durch einen vermögenden Sponsor (Peter Rasmussen) einige Gebäude erwerben konnte.
Dort im „Jesus Hotel“ mit 70 Betten, gibt es Angebote von einem Wochenende bis hin zu einer dreimonatigen „Pioneer Leadership School.“ (8)

Heute lebt Torsten Søndergaard in Thisted (Dänemark).

Die Bewegung im deutschsprachigen Raum

Die Kontakte dieser Bewegung sind im Internet auf der Homepage map.thelastreformation.com ersichtlich. Grüne Punkte sind aktive Kontakte, graue Punkte zeigen andere, die hinter dem Anliegen stehen.

In der Schweiz sind es neben Einzelpersonen auch Gemeinden und Homepages, die diese Bewegung, bzw. Torben Søndergaard unterstützen.

In Winterthur gibt es eine „Training School (PTS)“. Diese wird von Joël Salvisberg (Leiter der Arche Winterthur) und dem ehemaligen FEG-Pastor Lukas
Stolz geleitet.

Eingeladen wurde Søndergaard 2015 von der Vineyard Gemeinde in Zürich.

Im August 2018 ist ein „Kickstart-Event“ in der FEG Thayngen geplant.

Einige positive Artikel erschienen auf jesus.ch und livenet.ch.

Empfohlen wird Søndergaard ebenfalls auf der Homepage von Daniel Hari.

In Deutschland finden dieses Jahr die ersten Kickstart-Treffen (Hamburg, Karlsruhe und Waldshut-Tiengen) statt.

Falsche Lehren

Hier sollen kurz die wichtigsten falschen Lehren dieser Bewegung aufgelistet und anhand der Bibel beurteilt werden.

Die Lehren von Torben Søndergaard gleichen in entscheidenden Punkten den Lehren der „Oneness Pentecostals“ - einer Bewegung innerhalb der Pfingstbewegung, die leugnet, dass der Vater und Jesus Christus einzelne selbstständige göttliche Personen sind (siehe 2.).

Er vertritt bei den Themen „Evangelium“ und „Taufe auf den Namen Jesu“ gleiche Lehren wie die „Oneness Pentecostals“. Allerdings fehlen bisher eindeutige Belege dafür, ob Søndergaard seine Lehren wirklich von dieser Gruppe übernommen hat.


1. Falsche Herangehensweise an die Bibel

„Ich glaube, dass wir es richtig machen müssen. Aber lass dich in diesem Bereich nicht verwirren. Ich denke, es ist besser, einfach zu handeln und zu schauen, wie es im Alltag funktioniert. Und wenn du erlebst, dass es klappt und du dann zum Wort Gottes gehst und es liest, verstehst du, wovon das Wort spricht. Du hast nun Erfahrung in dem Bereich, so dass du weisst, wovon das Wort wirklich spricht, denn du hast es selber getan.“ (PTS 3; 22:22-22:49, Ü: HA)

Erfahrungen und dann die Bibel statt umgekehrt. Erfahrungen können täuschen. Hierzu gehören auch die vielen Zeugnisse, die Søndergaard anführt (als Vorspann auch in jedem PTS Video). So z.B. im Zeugnis einer „Maria“ im Video Die Letzte Reformation - Der Anfang (Erfahrung, Gefühle, ...; 01:27:00-01:30:45) Wo kommt Jesus Christus und sein Tod am Kreuz in ihrem Zeugnis vor?

Zur Frage der Apostelgeschichte siehe Kapitel 4.

2. Falsche Lehre über Gott

In den Schriften und Videos findet man keine konkreten Aussagen darüber, was Søndergaard über Gott glaubt. Bezeichnend scheint mir auch, dass in den Schulungsvideos der PTS die grundlegenden Themen wie: „Wer ist Gott?“ und „Wer ist Jesus Christus?“ fehlen.

Aus einzelnen Aussagen in seinen Schriften9 und seinen Äusserungen über das «Evangelium» und die «Taufe» kann jemand, der die Lehren der Oneness Pentecostals (10) kennt, schliessen, dass Søndergaard die gleichen Lehren vertritt.

„Jesus“ sei der Name von Gott in unserem Zeitalter11 und dieser „Jesus“ habe

sich als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist offenbart. So wird auch die
Stelle Mt 28,19 verstanden. In seiner Gottheit sei Jesus der Vater, in seiner
Menschheit der Sohn.12

3. Falsches Evangelium: Errettung durch die Taufe

Bei kaum einem anderen Gebiet ist es so wichtig, dass wir es richtig verstehen
(und richtig verkündigen!) wie beim Evangelium. Und genau hier liegt eine
meiner Hauptkritikpunkte an „Der Letzten Reformation“!

Gemäss Søndergaard reicht der Glaube alleine nicht zur Errettung. Glaube sei
Gehorsam (PTS 10; 20:00), vergleiche das Zeugnis in Die Letzte Reformation
- Der Anfang (41:40-42:05).

Zur Errettung brauche es 3 Dinge: 1. Busse zur Erlangung eines neuen Herzens,
2. die Wassertaufe zur Abwaschung der Sünden und 3. die Geistestaufe mit
anschliessendem Sprachenreden als Bestätigung. Um frei zu werden, müsse
man alle 3 Teile (in beliebiger Reihenfolge) erlebt haben.

1. Busse: Die Oneness Pentecostal Bewegung versteht unter Busse „Glauben,
der sich in Gehorsamswerken auswirkt. Busse und Gehorsam sind die aktiven
Elemente des Glaubens, ohne die man die Errettung nicht bekommt“14. In der
Bibel bedeutet „Busse“ (griech. metanoia) ein „Umdenken“.

2. Wassertaufe: Die Taufe sei mehr als ein Symbol. Sie sei voll Kraft und rette uns. Es gebe viele Zeugnisse, wie die Taufe Leben verändere.

 
„Wie macht Er [Jesus Christus, Anm. PT] uns frei von Sünde? Durch die Wassertaufe.“
(Freedom from sin, S.12)

Für diejenigen Menschen, die die Möglichkeit haben sich taufen zu lassen,
sei die Wassertaufe heilsnotwendig. Søndergaard spricht von der „Macht der
Taufe“ (Die letzte Reformation - Der Anfang). Für sich alleine errette die Taufe
aber nicht, es brauche auch die beiden anderen Teile.

„... wenn Du nicht auf Deinen eigenen Glauben hin (engl. on our own faith)
durch vollständiges Untertauchen getauft wurdest, kannst Du diese Offenbarung
[dass man kein Sklave der Sünde mehr ist] nicht bekommen“ (Freedom from
sin, S.15; Ü: PT)

Durchaus biblisch ist Søndergaards Überzeugung, dass die Taufe durch Untertauchen
stattfinden und auf den persönlichen Glauben des Täuflings hin erfolgen muss.

Dass die Wassertaufe aber nichts mit (ewiger) Errettung zu tun hat, wird schon klar, wenn wir uns anschauen, wo das Evangelium in der Bibel lehrmässig dargelegt wird. Dies ist speziell im Römerbrief (siehe Einleitung: Röm 1,1.9.15.16)
und im Johannesevangelium der Fall. Im Römerbrief kommt die „Taufe“ das erste Mal in Kapitel 6 vor (vorher erklärt Paulus die Verlorenheit des Menschen und seine Errettung durch den Glauben). In 5,1 kommt er zum Schluss: „Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind...“. In Kapitel 6 geht es bereits um die Frage (siehe V.1): „Sollen wir in der Sünde verharren?“ Im Johannesevangelium kommt die christliche Taufe gar nicht vor (siehe unten). Auch fehlt sowohl im Johannesevangelium, als auch im Römerbrief jede Erwähnung von „Sprachenreden“ als Bestätigung der Geistestaufe.

Wir werden durch den Glauben an das vollbrachte Werk von Jesus Christus am Kreuz von Golgatha errettet: Joh 3,16; 5,24; Apg 10,43, Röm 4,5; 5,1; Gal 2,14.

Es stimmt, dass die Taufe wichtig ist und viele als Märtyrer starben, weil sie
die Gläubigentaufe praktizierten (Baptisten, Wiedertäufer), aber Søndergaard
behauptet zu Unrecht (z.B. in PTS 10), dass sich diese Menschen taufen liessen,
um errettet zu werden. Sie glaubten nicht an eine errettende Wirkung der Taufe
wie Søndergaard es tut.

Nun wollen wir uns ein paar der Bibelstellen anschauen, mit denen Torben
Søndergaard belegen will, dass die Taufe rette (15).

Joh 3,5: „... Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen.“

Hier steht nichts von „Taufe“, sondern von „Wasser“. Im Neuen Testament wird die Art und Weise, wie ein Mensch wiedergeboren wird, genauer ausgeführt, wobei das „Wasser“ auch gebraucht wird als Sinnbild für das Wort Gottes, welches die Wiedergeburt durch die Kraft des Heiligen Geistes bewirkt: 1.Petr.1,23; Eph 5,26 (das Wasserbad ist nicht die Taufe, denn sie geschieht nicht in Wasser, sondern im
Wort!; vgl. Lk 8,11.15: „Reinigung“; Ps 119,9; Joh 15,3: „rein“; Apg 15,9; Jak 1,18; 4,8; Tit 3,5). Wie hätte Nikodemus etwas von der christlichen Wassertaufe wissen können (Joh 3,10), die erst nach dem Tod Christi eingeführt wurde?

Mk 16,16: „Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden...“

Dieser Vers sagt nichts aus über Menschen, die an den Herrn Jesus Christus  glauben und nicht getauft sind. Der 2. Teil des Verses knüpft das Verlorengehen an das „Nicht-Glauben“ und nicht an das „Nicht-Getauftsein“. Leider zitiert Søndergaard nicht den 2.Teil dieses Verses.

Aber auch so lehrt dieser Vers nicht, was Søndergaard gerne hätte, denn nach seiner Lehre reichen Glaube und Taufe ja noch nicht. Diesem müsste noch als 3. Schritt die Geistestaufe folgen.

Apg 2,38: Dies ist die einzige Stelle, die einigermassen zu lehren scheint, was Søndergaard behauptet, kommen doch die 3 Elemente „Busse“, „Taufe“ und „Geistestaufe“ alle vor. Allerdings haben diese Menschen den Heiligen Geist ohne Handauflegung direkt erhalten. Des Weiteren ist hier die Sündenvergebung nicht an die Wassertaufe, sondern an die Busse gekoppelt. Vergleiche dies mit Apg 3,19!

Apg 22,16: Die Sünden werden nicht durch die Taufe vergeben, sondern durch das Anrufen des Namens Jesu! (16)

1.Petr 3,21: „... rettet nun auch uns die Taufe...“

Wenn wir von „Errettung“ lesen, denken wir oft sofort an die „ewige Errettung von der Verdammnis“. Es gibt aber andere Arten von Errettung (auch in der
Bibel): Errettung vor dem Ertrinken, Errettung aus der Hand der Feinde. Man muss also zwischen körperlicher und geistlicher Rettung unterscheiden. Ausserdem kennt die Bibel die Errettung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: Errettung von den Folgen der Sünde (Vergangenheit), Errettung von der Sünde im täglichen Leben (Gegenwart) und Errettung von der Anwesenheit der Sünde (Zukunft) Dies müssen wir unterscheiden, sonst gibt es ein Durcheinander. (17)

Buchempfehlung: 3-fach befreit - Die Errettung in 3 Zeitzonen, Dennis Rokser, CMV Hagedorn, 2016.

Zu diesem Vers stellt sich auch die Frage: Wurden damals bei Noah diejenigen gerettet, die mit dem Wasser in Berührung kamen oder diejenigen, die vom Wasser verschont blieben? Der Hauptgegenstand des 1.Petrusbriefes ist nicht, wie man ewiges Leben bekommt, sondern wie man einen heiligen Wandel führen kann. Und so geht es auch hier nicht um die Errettung zu ewigem Leben, sondern um Noahs Errettung vom Einfluss und den Versuchungen der bösen Welt.

Ausserdem müsste es gemäss der Lehre Søndergaards hier eigentlich heissen „die Taufe rettet, aber nur wenn ihr die Busse vorausgeht und die Geistestaufe danach folgt“.

Weitere verwendete Bibelstellen: Röm 6,3-4; Gal 3,26-27; Kol 2,11-13.

Søndergaard verweist in PTS 1 auch auf Heb 6 und glaubt dort die Elemente „Busse, Glaube und Taufe“ zu finden. Allerdings ist dort nicht von „Taufe“,
sondern von (jüdischen) „Waschungen“ die Rede und die Geistestaufe kommt gar nicht vor.

Ein paar Stellen, die beinahe die Erlösung durch die Taufe lehren, können nicht die 150+ Bibelstellen auslöschen, die die Errettung allein durch den Glauben an das Werk Jesu am Kreuz lehren.

1.Kor 1,17: „Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen.“

Zu diesem Thema empfehlen wir die Broschüre „Eternal Life and water baptism“ von Phil Owen und Paul Reid. Erhältlich bei CLKV. Deutsche Übersetzung ist geplant.

3. Geistestaufe: Zur Frage der Geistestaufe siehe 6.1

3.1. Taufe nur im Namen Jesu

Diese Lehre besagt, dass nur die Taufe „im Namen Jesu“ richtig sei. Die Taufe „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ gemäss Mt 28,20 wird abgelehnt. Søndergaard sagt, der Name, von dem in diesem Vers steht, sei „Jesus“.

Es ist zwar richtig, dass in der Apostelgeschichte Menschen nicht im „Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ getauft wurden (siehe Apg 2,38; 8,16; 10,48; 19,5)18. Tatsächlich steht „Name“ in Mt 28,19 in der Einzahl. Aber es geht nicht darum, dass man bestimmte Laute aussprechen muss, es geht nicht um eine Taufformel, die eine Taufe echter oder gültiger macht. „Im Namen von...“ bedeutet, dass man etwas im Auftrag oder im Sinn einer Person tut (vgl. Kol 3,17). So verhält es sich auch, wenn jemand „im Namen des Gesetzes“ verhaftet wird. Es geht da nicht um den genauen Namen des Gesetzes, sondern darum, dass der Polizist die Verhaftung im Auftrag oder in der Autorität des Gesetzes vornimmt.

Gemäss Søndergaard muss man einzig folgendes sagen, wenn man jemanden tauft: „Ich taufe Dich auf [engl. to] Jesus Christus“. Das Wort „Jesus“ müsse ausgesprochen werden, was nicht geschieht, wenn man sagt „im Namen ... des Sohnes“ (PTS 10).

Die Oneness Pentecostals verstehen unter „Im Namen Jesus“, dass diese Worte im Moment der Taufe laut ausgesprochen werden müssen. Das Abwaschen der Sünden erfolge genau dann, wenn der Name Jesus angerufen wird. Vor der Taufe hat ein Mensch also noch keine Vergebung seiner Sünden erhalten! (19)

Der Dictionary of Pentecostal and Charismatic Movements spricht in diesem Zusammenhang davon, dass „der Name Jesus an den neuen Gläubigen gebunden wird“. (20)

Allerdings glaubt Søndergaard nicht, wie andere, die die “Taufe nur im Namen Jesu” vertreten, dass jemand sich noch einmal taufen lassen muss, wenn er “im Namen des Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes” getauft wurde (Er wäre davon auch betroffen).

4. Falsche heilsgeschichtliche Grundlage - Apostelgeschichte first and only

Torben Søndergaard stützt sich stark auf die Apostelgeschichte. Für ihn beschreibt das Buch der Apostelgeschichte das „normale christliche Leben [für heute; Anm. PT]“ (PTS 1+3) Dieses Bibelbuch ist aber nicht als Lehrbuch für die Gemeinde geschrieben, sondern zeigt die Geschichte des Übergangs der Heilszeit von den Juden zur neutestamentlichen Gemeinde. (21)

Die Bibel selber gibt sich auch eine andere Glaubensgrundlage, denn in 2.Tim 3,16+17 heisst es, dass „die ganze Schrift“ „nützlich zur Belehrung, zur
Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit [gegeben sei], damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“ Folglich reicht die Apostelgeschichte alleine nicht aus.

Einerseits spricht Søndergaard von 4 Hauptpersonen in der Apostelgeschichte (PTS 3): Petrus, Stephanus, Philippus und Paulus. Trotzdem behauptet er später im gleichen Vortrag, dass die Apostelgeschichte über das Leben der ersten Jünger rede (PTS 3). Mehrmals setzt er die Apostel (die 12 oder 11 Jünger) mit den Jüngern allgemein gleich (so auch im Missionsbefehl an die Apostel in Mt 28,16-20).

Vieles ist in der Apostelgeschichte einmalig (z.B. Pfingsten und die Gründung der Gemeinde; die Taufe der Johannesjünger in Kap 19, Gütergemeinschaft in Apg 2,44, usw.). Es handelt sich um Grund-legende Ereignisse, die im Verlauf der weiteren Geschichte nicht nochmals vorkommen. Anderes ist alttestamentarisch (z.B. Werfen von Losen, Ablegen von Gelübden). Die Lehre für die christliche Gemeinde findet man in den Briefen des Paulus, Petrus usw. (siehe Kapitel 4).

Zudem betrachtet Søndergaard auch die Apostelgeschichte ganz einseitig. Für ihn besteht der christliche Glaube fast ausschliesslich aus Jüngermachen und übernatürlichen Gaben. Wie steht es zum Beispiel mit Apg 2,42? (Dort werden 4 Eckpfeiler christlicher Versammlungen genannt).

5. Restaurationismus

Die Lehre des „Restaurationismus“ sagt, dass die Kirche als Ganze nach dem Zeitalter der Apostel abgefallen ist und in der Zeit vor dem Kommen Jesus wiederhergestellt werden muss. Gott werde die Kirchengeschichte so vollenden, wie er sie begonnen hat. Die wiederhergestellte Kirche werde wieder eine Kirche mit Kraft und Autorität sein, die das Reich Gottes aufbaue.

So heisst es auf der Homepage von „dieletztereformation.de“: „Endlich ist die Kirche wieder am Leben! Preist den Herrn!“

Dies impliziert, dass die wahre Kirche angeblich vorher (lange) nicht existierte, bzw. tot war!

Diese Lehre wird in der einen oder anderen Art von folgenden Kirchen und Bewegungen geglaubt:

--Pfingstbewegung → Charismatische Bewegung → Prophetenbewegung → Neuapostolische Reformation

--(Internationale) Gemeinden Christi

--Katholisch-apostolische Kirchen → Neuapostolische Kirche

--Zeugen Jehovas

--Mormonen

Diese Anschauung widerspricht jedoch den neutestamentlichen Verheissungen für die Zukunft, wonach die letzten Tage eine Zeit des Abfalls und der Verführung sein werden: u.a. Mt 7; 24,11-12.24; 2.Tim 3,1-5; 2.Thess 2,3.9-12; 1.Joh 4,1. Dieser Widerspruch entsteht, weil Prophezeiungen auf die Nation Israel auf die Gemeinde heute übertragen werden.

Gemäss der Bibel kann nichts die Gemeinde Jesu überwinden: Mt 16,18. Während all den 2000 Jahren Kirchengeschichte gab es wahre Gläubige ausserhalb der grossen Kirchen und somit eine Gemeinde Jesu: Hugenotten, Waldenser, Puritaner, ...

 6. Verkennung der Einzigartigkeit der Apostel Jesu

Søndergaard irrt, wenn er meint, dass alle Christen heute die apostolischen „Zeichen und Wunder“ tun sollten.

Auch den Missionsbefehl in Mt 28,19, der sich in erster Linie an die Apostel richtet (siehe Vers 16; vgl. Mt 26,32), zitiert Søndergaard immer wieder als
Befehl für alle Christen.

Während Apostel nichts anderes bedeutet als Bote (so gibt es im NT Apostel von Gemeinden (2.Kor 8,23)), sieht es mit den Aposteln Jesu Christi anders aus. Diese mussten Jesus während seinem Dienst auf der Erde begleitet und ihn als den auferstandenen Herrn gesehen haben. Paulus (1.Kor 9,1-2; Röm 1,1), hatte die gleiche Vollmacht wie die „Zwölf“ (Röm 1,5; Gal 2,8; 2.Kor 11,5) und trug ebenfalls die Bezeichnung „Apostel Jesu Christi“ (Gal 1,1; 1.Kor 1,1; Eph 1,1; 1.Tim 1,1; 2.Tim 1,1; Tit 1,1). Er war „der Letzte von allen“, die den auferstandenen Herrn sahen und bezeichnete sich auch als „unzeitige Geburt“ (1.Kor 15,8).

Die Apostel Jesu Christi zeichneten sich durch spezielle Zeichen aus (2.Kor 12,12: Zeichen eines Apostels; Apg 2,43; 5,12: „durch die Hände der Apostel“; Apg 14,3; 15,12; 19,11; 28,3.8f). Hätte jeder diese Zeichen und Wunder tun können, dann wären sie keine „Zeichen eines Apostels“ mehr gewesen!

Weitere Bibelstellen, die den Zusammenhang zwischen Apostel und Zeichen und Wunder aufzeigen, sind: Mk 16,17-20 (siehe Anhang 3), Röm 15,18-19
und Hebr 2,3-4.

Laut Søndergaard gibt es 4 Hauptpersonen in der Apostelgeschichte (PTS 3): Petrus, Stephanus, Philippus und Paulus.

Petrus und Paulus waren Apostel.

Philippus hatte in Apg 6,5-6 die Handauflegung der Apostel bekommen und hatte in Apg 8,6-7 die Fähigkeit Zeichen zu tun. Aber er selber konnte anderen nicht den Heiligen Geist geben und so mussten in Apg 8,14-17 die Apostel aus Jerusalem nach Samaria kommen, um den Neubekehrten den Heiligen Geist zu geben. Auch Stephanus (Apg 6,8) konnte Zeichen und Wunder tun (vgl. auch hier Apg 6,5!)

 Die Apostel legten das Fundament der Gemeinde: Eph 2,20. Jetzt wird auf dieser Grundlage mit lebendigen Steinen die Gemeinde gebaut: 1.Petr 2,5. Welcher Architekt legt kurz vor Fertigstellung des Baues nochmals das Fundament? Hingegen sollen wir jetzt noch auf dem Fundament der Lehre der Apostel bauen.

Søndergaard beruft sich in PTS 3 auch auf Ananias in Apg 9, der einfach als „Jünger“ beschrieben wird (V.10). Nun berichtet uns die Bibel - wie Søndergaard selber sagt - über Ananias nur gerade diese einzige Begegnung mit Paulus. Trotzdem behauptet Søndergaard, dass Ananias täglich solche Wunder getan habe. Wir wissen es nicht, da die Bibel nichts darüber sagt. Allerdings möchte ich 4 Punkte zu bedenken geben: 1) Hier ist nicht von einer „normalen“ Heilung die Rede, da ja die Blindheit von Paulus auf ein Gericht Gottes zurückzuführen war (Apg 9,8f) und Gott es jetzt nur zurücknahm. 2) Ananias gab Saulus nicht den Heiligen Geist. Es ist von der „Fülle des Geistes“ die Rede (siehe nächstes Kapitel). 3) Paulus war schon errettet (siehe Apg 9,17: „Bruder Saul“), bevor er Ananias begegnete. 4) Da Ananias ein Vertreter der verfolgten Christen war (siehe Apg 9,13f), kann man seine Handauflegung auch gut als Identifikation (oder Einsmachung, so die Bedeutung der Handauflegung im AT) betrachten. Der ehemals Verfolgte macht sich mit seinem ehemaligen Verfolger eins in der Gnade des Herrn Jesus und seinen Segnungen.

Siehe auch Anhang 2: Biblische Apostel

Buchempfehlung: Pfingsten - und dann? [engl. Originaltitel: Signs of the Apostles], Walter Chantry, 3L Verlag, n.d.

6.1 Geistestaufe

Speziell an der „Letzten Reformation“ ist die Aussage, dass ihre Anhänger eine andere Person „im Heiligen Geist taufen“ können. In der Bibel wird die
„Geistestaufe“ immer dem Handeln des Herrn Jesus Christus zugeschrieben - ohne menschliche (auch nicht apostolische) Beteiligung. Welchen Geist
geben dann heute diese Anhänger als „Geistestaufe“ weiter? Man beachte auch den Geist, den Søndergaard bekam („Feuer“, „Licht“; „auf Boden geworfen“; siehe oben).

Während Søndergaard nicht zwischen „Taufe im/mit Heiligen Geist“ und „Fülle des Heiligen Geistes“ unterscheidet (eine Unterscheidung, die auch
die Pfingstbewegung nicht macht), sehen wir in der Bibel einen klaren Unterschied.

Nicht jedes Wirken des Heiligen Geistes in der Apostelgeschichte hat mit Bekehrung zu tun.

Der Ausdruck „Taufe im (oder mit) Heiligem Geist“ kommt in der Bibel an mindestens 7 Stellen vor (22):

Zuerst findet man sie in allen 4 Evangelien als Ankündigung (Mt 3,11; Mk 1,8; Lk 3,16; Joh 1,33). In allen 4 Stellen ist die Rede davon, dass der Herr Jesus Christus mit Heiligem Geist taufen wird (Zukunft). In Apg 1,5 kündigt er die „Geistestaufe“ an Pfingsten an. Die einzige andere Stelle in der Apostelgeschichte ist in 11,16 ein Zitat der Verheissung des Herrn. Und hier sehen wir auch, wie wichtig die Briefe sind, denn sie erklären uns vieles, was sich in der Apostelgeschichte geschichtlich ereignet hat. So steht in 1.Kor 12,13, dass alle (Gläubigen) „durch“ und „in“ einen Geist getauft sind. An keiner einzigen Stelle ist ein Mensch an diesem Vorgang beteiligt. Es ist immer der Herr Jesus Christus, der „im/durch den Heiligen Geist“ tauft.

Davon unbedingt zu unterscheiden ist die „Fülle des Geistes“. In 13 Stellen wird auf die Tatsache hingewiesen, dass Menschengruppen mit dem Heiligen Geist „erfüllt“ wurden (bzw. „voll Heiligen Geistes“ waren). In Eph 5,18 werden die Gläubigen (!) aufgefordert mit „Heiligem Geist erfüllt“ zu sein. Dies bedeutet unter seiner Kontrolle zu stehen (siehe den Vergleich mit dem Wein). Menschen waren schon vor Pfingsten (vor der „Geistestaufe“) mit Heiligem Geist erfüllt23 und sie konnten mehrmals mit „Heiligem Geist erfüllt werden“ (auch wenn sie schon die „Geistestaufe“ erfahren hatten)24

Während die „Taufe im/durch den Heiligen Geist“ nur einmal, und zwar bei der Bekehrung stattfindet, können (und sollen!) die Gläubigen dauernd/immer wieder in der „Fülle des Geistes“ leben.

Wichtig ist zudem ein richtiges Verständnis von der „Taufe mit Feuer“, die in Mt 3,11 und Lk 3,16 erwähnt wird. Bei beiden Stellen erkennt man die Bedeutung im nahen Kontext: Mt 3,10+12 und Lk 3, 9+17. „Taufe mit Feuer“ bedeutet demnach Gericht/Verdammnis! Bezüglich Pfingsten wird nur von der „Taufe mit Heiligem Geist“ gesprochen (Apg 1,5), nicht von „Taufe mit Feuer“, denn diese fand nicht an Pfingsten statt (ebenso in Apg 11,15-17), sondern erst in Zukunft.

Nun aber hat Søndergaard insofern Recht, dass an mehreren Stellen in der Apostelgeschichte der Geistempfang/Gabe des Heiligen Geistes mit menschlicher Beteiligung stattfand. Allerdings: Dies waren immer nur die Apostel (siehe Kapitel 6).

Torben Søndergaard beruft sich dabei auf Kapitel 2, 8, 10 und 19.

In Die Letzte Reformation - Der Anfang sehen wir in 01:15:00-01:16:14 wie er einer Frau die „Geistestaufe“ gibt. Er beruft sich dabei auf Apg 1,8 und Apg 8. Zu Apg 8 sagt er, dass Menschen Busse getan und die Wassertaufe empfangen hatten, aber trotzdem nicht „mit dem Geist getauft“ waren.

Wir wollen uns nun die entsprechenden Stellen näher anschauen. Die Apostelgeschichte ist der Anfang der Gemeinde Jesu. Und in Apg 1,8 finden wir so etwas wie einen Überblick über die verschiedenen Stationen der Ausbreitung des Evangeliums und damit der Gemeinde: Jerusalem, Judäa, Samaria - das Ende der Welt.

Apg 2: Pfingsten: einmaliges Ereignis, Erfüllung des Festes von 3.Mo 23,15-16, Gründung der Gemeinde Jesu; diese bestand damals ausschliesslich aus Juden (vgl. Mt 10,5.)

Apg 8: Die ersten Samariter (= Halbjuden) kommen zum Glauben. Die Juden waren den Samaritern gegenüber ganz feindlich eingestellt (25). Damit nicht von Beginn an getrennte Gemeinden aus Juden einerseits und Samaritern andererseits entstanden, mussten jüdische Apostel kommen und sich mit den Samaritern identifizieren; die gläubig gewordenen Samariter ihrerseits mussten sich den jüdischen Aposteln unterordnen, um den Heiligen Geist zu erhalten.

Apg 10: Zum ersten Mal kommen Nicht-Juden zum Glauben. Was für uns selbstverständlich ist, kam für die Juden (selbst für Petrus) ganz überraschend. Dies sieht man an Bibelstellen wie: Apg 10,9-16 (Gottes Vision für Petrus, der Mühe hatte mit der Tatsache, dass Gott auch Nicht-Juden rettet); Apg 10,20.28.45; 11,1-18 (Petrus muss sich selber verteidigen!) und 15,7-9. Man beachte auch die Reaktion der (ungläubigen) Juden in Apg 22,21-22: Bis zu welchem Wort hörten sie Paulus zu? Weitere Erklärungen finden wir bei Paulus in Eph 2,14-15.

Gerade hier in Apg 10,44, wo sich Menschen wie wir, nämlich Heiden bekehren, kommt der Heilige Geist ohne Handauflegung eines Apostels auf sie. So
geschieht es auch heute: Wir empfangen den Heiligen Geist durch den Glauben: Gal 3,2.5.14; Eph 1,13; vgl. auch Joh 7,39. Dies war auch die Überzeugung von Paulus, vgl. Apg 19,2.

Apg 19: Im Video Die Letzte Reformation - Der Anfang erklärt Søndergaard: „In Apostelgeschichte Kapitel 19 lesen wir über Paulus wie er nach Ephesus kam und Gläubige traf. Er fragte nicht welche Kirche sie besuchten, denn das ist nicht wichtig. Er fragte sie: „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen als ihr gläubig wurdet?» Diese Gläubigen waren noch nicht in Wasser auf den Namen Jesus Christus getauft und sie hatten den Heiligen Geist noch nicht empfangen. Somit taufte Paulus sie dort zu [sic!] Jesus Christus und als er ihnen dann die Hände auflegte, empfingen sie alle den Heiligen Geist und fingen an, in Zungen zu sprechen.“ (26)

Dies ist nichts anders als Irreführung, denn in Apg 19 geht es nicht um irgendwelche Gläubigen aus irgend einer Kirche (wie in den Szenen von „Maria“,
die diesem Abschnitt des Videos vorausgehen und folgen), sondern um Jünger von Johannes dem Täufer (27). Sie waren von ihm getauft worden, hatten aber nichts von Pfingsten erfahren. (Sie waren ja auch nicht in Jerusalem, sondern in Ephesus!) Heute gibt es sicher keine Jünger von Johannes dem Täufer mehr, die von ihm im Jordan getauft wurden...

In jeder der aufgezählten Situationen wurden ganze Gruppen - und zwar erstmals - in die Gemeinde integriert. Was die Bekehrung von Einzelpersonen betrifft, finden wir die nötige Belehrung in den Briefen. (Bemerkenswert ist auch, dass die Apostelgeschichte bei der Bekehrung von Einzelpersonen nichts von Zungenreden sagt.)

6.2 Falsches Verständnis des Zweckes von „Zeichen und Wundern“

Die „Zeichen und Wunder“ waren auf Personen beschränkt, die neue Offenbarungen von Gott weitergaben, d.h. hauptsächlich Apostel (2.Kor 12,12) und
Propheten.

Längst nicht alle Gläubigen hatten die Vollmacht „Zeichen und Wunder“ zu tun.

So tat z.B. auch Johannes der Täufer, der „mehr als ein Prophet“ war (Joh 10,41) keine „Zeichen und Wunder“.

In 2.Mo 4,5 erhielt Mose diese Vollmacht, „damit sie glauben, dass Jahwe dir erschienen ist, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.“

Ein anderes Beispiel aus dem AT, der Prophet Elia: „Heute werde kund, dass du Gott in Israel bist, und ich dein Knecht, und dass ich nach deinem Wort
dies alles getan habe.“ (1.Kö 18,36)

„Unsere Zeichen28 sehen wir nicht; kein Prophet ist mehr da, und keiner ist bei uns, der weiss, bis wann.“ (Ps 74,9)

Im NT gab es die sogenannten messianischen Wunder, die Jesus als den Messias (= Christus) auswiesen (Joh 3,2; 6,14; 10,37f; 20,30f; Apg 2,22).

Warum sollten die Zeichen und Wunder aufgehört haben? Sind sie nicht auch heute noch nützlich? Die Frage ist leider falsch gestellt. Wir sollten vielmehr fragen: Was war Gottes Absicht mit den Wundern? Beabsichtigte er damit nur das eine, dass es diesen Menschen besser ging?

Dann gab es noch die apostolischen Wunder: 2.Kor 12,12; Röm 15,18f; 1.Kor 9,1 (Verteidigung des Paulus, dass er ein Apostel ist); Heb 2,3f.

Führen Heilungen, Zeichen und Wunder zum Glauben? Die biblischen „Zeichen und Wunder“ dienten dazu, die Überbringer neuer Offenbarung als von Gott gesandt und ihre Botschaften als göttlich zu beglaubigen. Der rettende Glaube entsteht dagegen nicht durch diese Wunder (vgl. Lk 16,31; 17,11-19), sondern nur durch das Wort Gottes (Röm 10,17).

6.3 Aufhören der Inspirations- und Wundergaben

Aus dem unter 6. und 6.2 beschriebenen Sachverhalt folgt, dass bestimmte Gaben auf die Zeit der Apostel (d.h. auf die Apostel und auf die Jünger, die sie von den Aposteln durch Handauflegen erhalten haben) beschränkt waren.

Dies betrifft nicht alle Geistesgaben im NT, betrifft aber die Inspirations- und Wundergaben. Diese Gaben waren dazu da den Messias (messianische Zeichen) oder die Apostel (apostolische Zeichen) und ihre Botschaft zu beglaubigen.

Die Inspirationsgaben dienten der Vermittlung von Gottes Wort, bevor das NT abgeschlossen war (Offb 22,18f). Dazu gehörten die Prophetie, die Sprachenrede und deren Auslegung. Die göttliche Offenbarung ist für das Zeitalter der Gemeinde abgeschlossen.

Die Wundergaben („Zeichen und Wunder“) - dazu gehörten Heilungen, Auferweckung von Toten und Dämonenaustreibungen - dienten der Beglaubigung
derer, die sie ausübten.

Dass die Inspirations- und Wundergaben aufhörten, bestätigt auch 1.Kor 13,8-13.29

Søndergaard betont stark, dass Jesus immer der Gleiche ist (Heb 13,8).30 Das stimmt, aber es heisst nicht, dass er immer gleich handelt. Sonst hätte es die Gabe der Sprachenredens auch im AT geben müssen! (Oder warum finden wir kein Beispiel, dass Jesus Christus in Sprachen geredet hätte?) Wenn zur Zeit der Apostelgeschichte gewisse Gaben vorhanden waren, bedeutet dies ebenfalls nicht, dass sie heute noch von den Gläubigen erwartet werden sollen. Jede Gabe hatte einen ganz bestimmten Zweck. Wenn der Zweck einer Gabe erfüllt war, hörte sie auf.

Und worum geht es bei den „grösseren Werken“ in Joh 14,12? Sind damit grössere, d.h. spektakulärere Wunder gemeint, als Jesus sie tat? Was ist grösser als Tote auferwecken, über das Wasser gehen, Wasser in Wein verwandeln? Niemand hat grössere Wunder getan als Jesus Christus - es sei denn, dass es in diesem Vers gar nicht um Heilungen usw. geht, sondern um das Wunder, dass Menschen von ihren Sünden umkehren und wiedergeboren werden. Dies sind tatsächlich grössere Werke, denn sie haben Ewigkeitsbedeutung und sie haben auch eine viel grössere, nämlich globale Reichweite.

Im Leben des Apostels Paulus zeichnet sich bereits ab, dass die Vollmacht Zeichen zu tun, aufhörte, denn in 1.Tim 5,23 gibt er Timotheus den Rat: „Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens willen und wegen deiner häufigen Krankheiten.“ und in 2.Tim 4,30, sagt er: „Trophimus aber liess ich in Milet krank zurück.“

Auch die Kirchengeschichte bestätigt das Aufhören der „Zeichen und Wunder“. (31)

6.4 Heilungen

Während Gott in seiner Souveränität jederzeit heilen kann, hatten bereits zur Zeit der ersten Christen nicht alle die „Gabe der Heilung“ (1.Kor 14,30).
Jesus Christus hat nicht alle Jünger beauftragt zu heilen, sondern nur die 70, die Apostel und einige wenige, die von den Aposteln dafür eingesetzt wurden. Diese waren hingegen immer erfolgreich. (32)

Während die Bibel von Totenauferweckungen und Heilungen von Blinden, Lahmen, von Aussatz und Ruhr usw. berichtet (und während es auch heute genug echte Blinde, Para- und Tetraplegiker, Leute mit Knochenbrüchen usw. gäbe, die man heilen könnte...), zeigt das Video Die letzte Reformation lediglich die „Heilungen“ von nicht nachprüfbaren Beschwerden wie Rückenweh, verletzte Knöchel, Bauchschmerzen u.ä33. Nur weil jemand im Moment der Kameraaufnahme keine Schmerzen mehr hat, heisst das nicht, dass er geheilt ist. (34)

„Darüber hinaus kann bei einer hochgradig sensationellen und emotionsgeladenen Atmospäre [...] das Gehirn zu vermehrter Endorphin-Ausschüttung ins Nervensystem stimuliert werden. Neurologen zufolge ist dieses Hormon ein „200-mal stärkeres Schmerzmittel als Morphin“. Das ist der Grund, weshalb die Leute aufrichtig sagen können: „Der Schmerz ist weg“, und ernsthaft glauben, sie seien geheilt - bis schliesslich der Effekt einige Stunden später nachlässt. [...] Das blosse Verschwinden von Schmerz ist jedoch etwas gänzlich anderes als eine tatsächliche Heilung der Ursache der Schmerzen.“ (35)

Im Internet existiert ein Video, das Torben Søndergaard mit dem (alt bekannten) Trick der „Beinverlängerung“ zeigt und diesen Betrug aufdeckt (36,37). Marcello Bonagura stellt dazu die gute Frage, wieso nie eine Beinverlängerung stattfindet, ohne dass Søndergaard den Schuh des „Patienten“ bewegt? (38)

Dass die Gabe der Heilung im NT nicht einmal von denen immer angewendet wurde, die sie hatten, sehen wir bei Paulus. Trophimus liess er krank in Milet zurück (2.Tim. 4,20), Timotheus heilte er nicht von seinem kranken Magen (1.Tim 5,23) und selber litt er an einem Dorn im Fleisch (2.Kor 12,7).

Die Frage ist nicht, ob Gott heute noch heilen kann (Er kann es!), sondern ob es heute noch Menschen gibt, die eine Fähigkeit (als Gabe) haben, andere zu heilen (Was nicht der Fall ist).

Søndergaard verweist auf Lk 10,9 und sagt, heilen sei so einfach, dass jeder das tun könne (PTS 2). Lk 10,1-12 richtet sich jedoch an die spezielle Gruppe der 70, deren Aufgabe es war, vorbereitend durch die Orte zu ziehen, in welche Jesus Christus selbst kommen wollte39. Lk 10,1-12 ist keine allgemeine Anweisung an alle Gläubigen nach Pfingsten. (40)

Buchempfehlung: Dein Glaube hat dich geheilt, Richard Mayhue, CLV, 1999

6.5 Dämonenaustreibungen

Søndergaard schreibt: „...die Bibel macht es klar, dass wir Dämonen austreiben sollen. Wir können Dämonen vor der (Wasser-)Taufe austreiben und wir können Dämonen austreiben während der Taufe oder wir treiben Dämonen aus nach der Taufe. Wir machen alles.“ (Rebaptism & Deliverance, S. 14; Ü: PT)

Wie weiss aber Søndergaard, ob jemand von einem oder mehreren Dämonen besessen ist? Er gibt zu, dass er es nicht weiss und trotzdem schlägt er vor, nach der Wassertaufe den Dämonen zu befehlen herauszukommen:

„Wenn die Menschen aus dem Wasser kommen, bete als ob sie einen Dämon hätten und befehle diesem Dämon herauszukommen, wenn es einen gibt. Du wirst oftmals feststellen, dass wenn es einen Dämon gibt, er die Person verlassen muss und dass die Person Freiheit erfährt. Du wirst aber auch manchmal feststellen, dass nichts passiert - warum? Weil nicht jeder einen Dämon hat.“(ibid., S.15)

Wo in der Bibel trieb jemand Dämonen aus, ohne sicher zu sein, ob ein solcher da war oder nicht?! Die Beispiele dämonischer Mächte in der Bibel sind eindeutig.

Die Dämonenaustreibung war ein Zeichen, dass der Messias und mit ihm das Reich Gottes gekommen war. Sie wird nur von Jesus und seinen Beauftragten (den Aposteln) geschildert.

Zu Mk 16,16-20 vergleiche Anhang 3.

Echte Christen sind gemäss der Bibel frei von Dämonen und brauchen keine Austreibung. Bei Jesus und den Aposteln reichte zudem ein einmaliger Befehl, nicht wie bei Søndergaard ein Geschrei mit vielen Wiederholungen, wie hier nach einer Taufe:

„Freiheit, Freiheit, Freiheit, Freiheit, Freiheit, geh, geh, geh, Freiheit, Freiheit, Freiheit, raus, geh, geh, geh; ich befehle dir Geist, geh. Jetzt, sofort, sofort, komm raus; im Namen Jesu befehle ich diesem Geist, komm raus. Geh, verlass ihn, sofort. Raus, raus, raus, raus, raus, raus, raus, raus - geh. Im Namen Jesu befehle ich jedem Dämon rauszugehen. Geh, gerade jetzt, los, geh schon, geh schon. Ich befehle diesem Dämon, geh, verlass ihn jetzt. Geh jetzt. Dämon geh. Lüge, geh, komm raus. Mehr, mehr, lass es los, lass es los, lass es los, lass es los. Ich befehle jedem Dämon, im Namen von Jesus, komm raus. Komm raus. Mehr, geh, geh, geh, geh, geh, geh. In Jesu Namen befehle ich jedem Dämon zu gehen. Komm raus, sofort, verlass ihn, verlass ihn. Füll ihn auf, füll ihn auf, füll ihn mehr auf, Freiheit, Freiheit, Freiheit, Freiheit. Tschalala balala [Zungenreden] usw. (41)

Oder mit einer jungen Asiatin vor einem Einkaufszentrum:

„Omototo toto koski salatata tata [Zungenreden] Freiheit, Freiheit, mehr, mehr Freiheit, Freiheit, sofort. Gott, wir danken dir für deine Liebe, Gott wir danken dir für deine Freiheit, Gott. Danke Heiliger Geist dass du sie auffüllst, dass du sie auffüllst, nie mehr dieselbe, nie mehr dieselbe, nie mehr dieselbe, nie mehr dieselbe, nie mehr dieselbe, nie mehr dieselbe, nie mehr dieselbe, nie mehr dieselbe. ... [später] begann ein Dämon sich zu manifestieren. Ich befahl diesem Geist, geh jetzt! Ich befehle ihm, verlasse sie, gerade jetzt! Da ist Freiheit, da ist Freiheit, da ist Freiheit, da ist Freiheit, Komm raus! Geh. Freiheit, gerade jetzt, Freiheit, gerade jetzt. Geh! Geh, ich befehle diesem Geist, geh! Geh! Geh! Gerade jetzt! Geh! Geh! Verlasse sie! Verlasse sie! Verlasse sie! Jetzt! Verlasse sie!“ (42)

Wenn ich es auf dem Video richtig erkenne, so platziert Søndergaard vor der Dämonenaustreibung seine Hand in der Nähe des Bauchnabels der jungen Frau (43). Interessant ist, dass diese Körperstelle eine wichtige Rolle in den verschiedenen fernöstlichen und esoterischen Religionen spielt, die an dieser Stelle eines der 7 Energiezentren/Hauptchakren sehen.

Dies ist ein weiterer Grund die Heilungen dieser Bewegung als hypnotisch und okkult einzuordnen. Andere Gründe sind, dass immer nur „Heilungen“
stattfinden, die auch weltlichen Hypnotiseuren oder Wunderheilern möglich sind - dies ist kein ausschliesslich christliches Phänomen. Dass jemand im Augenblick keine Schmerzen mehr hat, sagt nichts über eine Heilung. Denn auch jeder Hypnotiseur kann Schmerzen zum Verschwinden bringen. Eine Frau auf dem Video Die Letzte Reformation - Der Anfang glaubt in diesen Heilungen denn auch etwas wie „Reiki“ zu erkennen.

In PTS 2 erzählt Søndergaard von einem neubekehrten Mädchen, das er an der Hand nahm mit der Aufforderung, sie solle zu einem Dämon eines anderen Menschen sprechen und ihm befehlen auszufahren. Als ein Ältester das Mädchen zurück an seinen Platz schicken wollte, hat Torben sich dem Ältesten widersetzt und gesagt: „Dies ist meine Versammlung - ich [Torben] wurde so wütend“ (PTS 2, 58:10-59:50).

6.6 Sprachenreden/Zungenreden

Søndergaard behauptet, dass sich die Geistestaufe durch das Zungenreden manifestiere: „Wir wissen durch das Lesen der Apostelgeschichte, dass jeder, der den Heiligen Geist empfing, in Zungen sprach.“ (Rebaptism & Deliverance, S.13, Ü: PT)44

In 1.Kor 14,28f wird dagegen deutlich, dass nicht alle Gläubigen in Sprachen sprechen konnten.

Um diesem Widerspruch zu entgehen, hat die Pfingstbewegung (und auch Søndergaard)45 die Lehre von „zwei verschiedenen Arten von Sprachenreden“ eingeführt. Die eine Art in der Apostelgeschichte, wo es sich um echte, verständliche Sprachen gehandelt habe und eine andere Art im 1.Korintherbrief, wo die Sprachen unverständlich gewesen seien (1.Kor 14,2).

Allerdings verwendet Lukas - der Reisebegleiter von Paulus - in der Apostelgeschichte den gleichen griechischen Ausdruck für Sprachenrede wie Paulus im 1.Korintherbrief (welcher vor der Apostelgeschichte geschrieben wurde) und er gibt keinen Hinweis, dass er den Begriff anders verwende als Paulus.

Die Auflösung dieses angeblichen Widerspruches ist aber ganz einfach. Sprachenreden waren - wie der Name schon sagt - echte (Fremd-)sprachen, sowohl in der Apostelgeschichte, als auch im 1.Korintherbrief. Warum ist nun eine Sprache für die einen verständlich und für andere unverständlich? Ganz einfach, weil die einen sie „können“ und die anderen nicht. An Pfingsten wurden die Sprachen von den einen verstanden46, von den anderen nicht47. In Korinth dagegen wurde hauptsächlich Griechisch gesprochen, andere (Fremd-) Sprachen wurden dort von niemanden verstanden (1.Kor 14,2), ausser jemand übersetzte sie (1.Kor 14,5.13).

Die Erwähnung der „Selbstauferbauung“ (1.Kor 14,4) ist keine Anweisung, sondern eine Kritik! Lieber etwas Verständliches sprechen, das die anderen
erbaut! (1.Kor 14,4b.5.9.17.19.20).

Die biblische Gabe des Sprachenredens bestand im Gegensatz zu heutigem „Zungenreden“ aus verschiedenen echten Fremdsprachen (Apg 2; 1.Kor
14,9.21). als Zeichen für die ungläubigen Juden (1.Kor 14,21-22; Zitat aus vgl. Jes 28,11+12: Assyrische Sprache, da assyrische Invasion in Israel! Gott
spricht durch diese Fremdsprache zu Israel als Zeichen des Gerichtes). Für Israel war es vor 2000 Jahren das Signal, dass das Evangelium wegen ihrer
Ablehnung des Messias nun zu den Heiden/Nationen gehen werde (deshalb Fremdsprachen, d.h. nicht Hebräisch!). Deshalb auch das Vorkommen des Sprachenredens in den entscheidenden Stationen von Apg 1,8 in der Apostelgeschichte (siehe 6.1!).

Gemäss 1.Kor 14,22 war das Sprachenreden kein Zeichen für die Gläubigen,

also auch kein Zeichen, dass der Gläubige die Geistestaufe erhalten hat. Das
heutige Zungenreden schon gar nicht.

Was auf dem Video Die letzte Reformation als „Zungenrede“ zu hören ist, ist
reines Geplapper mit Silben, die sich immer wiederholen. Søndergaard stiftet
Verwirrung, indem er seine „unverständlichen Laute“ mit dem biblischen Begriff
„Zungenreden“ benennt, obwohl die Bibel unter diesem Ausdruck etwas völlig
anderes versteht. Das Phänomen von unverständlichem „Zungenreden“ gibt es
übrigens in den verschiedensten nicht-christlichen Religionen und Irrlehren.
Zudem kann es leicht nachgemacht oder trainiert werden; es ist unwürdig, eine
göttliche Gabe genannt zu werden. Marcello Bonagura fragt in seinem Vortrag
zu Recht: Warum tönen die Zungenreden der Getauften gleich wie diejenige
von Søndergaard, warum spricht immer er zuerst in Zungen?

Literaturempfehlung:

Ich rede mehr in Zungen als ihr alle, Fernand Legrand, Artos-Verlag, 2015

In den Wind geredet? Eine biblische Analyse des Zungenredens, Fernand L.A.
Legrand, CV Dillenburg, 1991

Sprachenreden oder Zungenreden?, Roger Liebi, CLV, 2006

Andere ähnliche Bewegungen

Die Bewegung der Letzten Reformation ist nicht so einzigartig wie es scheint.

Das Schema der Errettung (Busse-Wassertaufe-Geistestaufe) und die „Taufe nur im Namen Jesu“ findet sich auch in der „Oneness Pentecostal“ Bewegung, einer speziellen Richtung, der zu Beginn des vorigen Jahrhunderts entstandenen Pfingstbewegung.

Ihr „Jüngerschaftsmodell“ wiederum hatte auch schon in der „Internationalen Gemeinde Christi“ einen Vorläufer, welche übrigens auch die „Taufwiedergeburt“ lehrt.

Auch ist die „Letzte Reformation“ nicht die erste Bewegung, deren Anhänger sich „Jünger Jesu“ (engl. Disciples of Christ) nennen. Man vergleiche dies mit den in der Restaurationsbewegung im 19. Jahrhundert entstandenen „Disciples of Christ“.


Am meisten gleicht sie der Bewegung „Revival Centers International“, einer aus Australien stammenden Bewegung, ebenfalls mit Anhängern in verschiedenen Ländern. Diese lehrte auch die „Taufwiedergeburt“, Geistestaufe mit Zungenreden und Heilungen.

Vereinfacht kann man die „Letzte Reformation“ als Mischung zwischen der „Internationalen Gemeinde Christi“ und der „Pfingst-/Charismatischen Bewegung“ (genauer: der Oneness Pfingstler) bezeichnen.

Schlusswort

Es ist mir ein Anliegen aufzuzeigen, dass die Lehre von Torben Søndergaard
keine „Gesunde Lehre“ ist.

„Die Letzte Reformation“ ist eine weitere der vielen verführerischen Bewegungen in der Endzeit. Sie bringt ein falsches Evangelium (Wassertaufe und
falsches Verständnis von Glauben), falsche Zeichen und Wunder durch einen falschen Geist, falsche Heilungen und Dämonenaustreibungen.

Mit der folgenden Aussage hat Torben Søndergaard leider Recht!

„Und auf vielfache Weise werden Menschen so einfach verführt“ (Freedom from sin, S.12)

Dass auch er zu diesen Verführern gehört, scheint er nicht zu merken.

Paulus gibt Timotheus eine wichtige Ermahnung: „Die Hände lege niemand schnell auf, mache dich auch nicht fremder Sünden teilhaftig; bewahre dich
selbst rein!“ (1.Tim 5,22) Vergleiche auch mit Hag 2,10-13!

Es gibt Anzeichen, dass Torben Søndergaard, wenn er den Menschen Hände auflegt, mit Hypnose arbeitet. (So oder so haben wir gezeigt, dass seine Lehren und Praktiken der Bibel widersprechen und darum nicht von Gott sind.)

Über die Heilung mit Hypnose schreibt Martin Bobgan (Hypnose, CLV, 1991) auf S. 48:

„Insbesondere sollte man mit Hilfe von Hypnotismus erzielte positive Ergebnisse, die sofort eintreten, nicht als Beweis für die Wirksamkeit dieser Praktik zulassen, da zahlreiche Menschen, die zuerst einen Anfangssieg über ihre Probleme erringen, später eine Niederlage erleiden. Der Schmerz, von dem man „geheilt“ wurde, kann wiederkommen.“

 Über einen der „grössten“ christlichen Heilungsevangelisten im 20. Jahrhundert musste geschrieben werden:

„Von den Tommy-Hicks-Versammlungen 1954 in Buenos Aires war eine „übergrosse Anzahl“ von Wundern berichtet worden, und der Triumph Christi
schien wie eine Woge durch ganz Argentinien zu rauschen. Aber in Wahrheit waren diese Wunderheilungen ... nur momentane Euphorien, welche die Leidenden in ihrer Ekstase erlebten. Nachher waren sie wieder krank wie zuvor; das sprach sich herum, und „das Ergebnis war vermehrter Widerstand gegen das Evangelium und eine Verhärtung der Herzen vieler Menschen.“48

Genau das gleiche ist leider auch nach den Heilungen der „Letzten Reformation“ zu erwarten. Welche Verantwortung!

Sondergaard geht auf die Möglichkeit ein, dass „Heilungen“ nicht funktionieren 49, er sieht dies als Weg durch die Wüste, als Lernphase. Fehler machen
sei okay.50 Auch auf Ablehnung und Verfolgung werden Søndergaards Jünger eingestimmt.

Satan kann sich auch als Engel des Lichtes verstellen, um unter dem Deckmantel des Christentums (und im Namen Jesu! Vgl. Mt 7,22!) Menschen zu verführen:

„... denn der Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts.“ (2.Kor 11,14)

Frank Lüdke befürchtet, dass es „auf lange Sicht eher zur Abwendung vieler Anhänger vom christlichen Glauben überhaupt führen könnte.“51

Statt auf neue Offenbarungen, prophetische Reden und Eindrücke müssen wir auf das abgeschlossene Wort Gottes in der Bibel achten.

Wir wandeln durch Glauben und nicht durch Schauen: 2.Kor 5,17; Heb 11,27; 1.Petr 1,8; Heb 11,1; Joh 20,29.

Wir haben tatsächlich alles im Herrn Jesus Christus und seinem Wort (2.Tim 3,16-17; 2.Petr 1,3), wir brauchen nicht noch mehr, auch keine zusätzliche
Geistestaufe...

Fussnoten

1 siehe dazu: Das Übergabegebet, ein evangelikales Sakrament?, P.Tschui 2016; www.clkv.ch/broschuerentexte/doc_download/142-das-quebergabegebetq-ein-evangelikales-sakrament-patrick-tschui

2 Man vergleiche dazu die ähnlichen Zeugnisse vom „Toronto-Segen“ und dem „Alpha-Kurs“ im Buch Die Alpha-Welle, S.25-27 und S.68-72; www.clkv.ch/broschuerentexte/doc_download/192-die-alpha-welle-patrick-tschui

3 „The Last Reformation“, Frank Lüdke, Materialdienst der EZW, 8/2017, S. 303.

4 ... auf alles Fleisch. Geschichte und Auftrag der Pfingstbewegung, Dynamis Verlag Kreuzlingen, 1985; S. 63

5 Auch den Überblick über die Kirchengeschichte, die er in der 1.Lektion der PTS gibt, zeigt diesen Hintergrund. Dort erwähnt er das Jahr 1904 als Einsetzung des 5-fachen Dienstes unter dem Titel „Apostolic“. Diese Bewegung - entstanden aus der Erweckung in Wales - ist bei uns nicht so bekannt, dass wir sie erwähnen würden.

6 Weiter betont Søndergaard zu Recht, dass zur Evangeliumsverkündigung die Taufe gehöre, dass die Bibel keine Babytaufe kennt, dass sich die ersten Gläubigen in Privathäusern versammelt haben, dass Christsein sich nicht auf den Sonntag beschränkt, dass es in der Bibel keine Gemeindemitgliedschaft gibt (Die Letzte Reformation, S.53) und dass das allgemeine Priestertum aller Gläubigen gilt, er kritisiert zu Recht die „besucherfreundlichen Gottesdienste“ (Christ, Jünger oder Sklave?, S.72+76 usw.)

7 „The Last Reformation“, Frank Lüdke, Materialdienst der EZW, 8/2017, S. 304.

8 „The Last Reformation“, Frank Lüdke, Materialdienst der EZW, 8/2017, S. 303.

9 So z.B. in Christ, Jünger oder Sklave?, S.60.

10 Diese Lehre der Oneness Pentecostals kam zu Beginn der Pfingstbewegung als Nebenströmung auf und wurde damals von der Mehrheit der Pfingstbewegung als falsch verurteilt. Vergleiche z.B. Enthusiastisches Christentum: die Pfingstbewegung in Geschichte und Gegenwart, Walter J.Hollenweger, Zwingli Verlag Zürich, 1969 (Teil 1, Kapitel 3 1b; in der Englischen Übersetzung von Hendrickson Publishers, 1988, S.31f).
Später wurde sie auch noch von William Branham vertreten - und heute von dessen Nachfolger Ewald Frank. Ein anderer Name dieser Lehrrichtung ist „Jesus only“. Nicht zu verwechseln mit der biblischen Lehre, dass Jesus Christus der einzige Weg zu Gott ist (Joh 14,6), was selbstverständlich biblisch ist!

11 Auch hier wieder muss man genau lesen. Jesus Christus ist selbstverständlich Gott, aber Gott ist nicht Jesus. Denn Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist. „Jesus“ ist der menschliche Name des Sohnes.

12 Gemäss Dictionary of Pentecostal and Charismatic Movements, Stanley M.Burgess and Gary B.McGee, Zondervan Publishing House, 1988/1993, S.
649.

13 Torben Søndergaard glaubt nicht an die klassische „Taufwiedergeburtslehre“, dass also die Taufe (allein) errettet (siehe Text), wohl aber, dass auch die Taufe - neben Busse und Geisttaufe - zur Errettung notwendig sei.

14 So im Dictionary of Pentecostal and Charismatic Movements, Stanley M.Burgess and Gary B.McGee, Zondervan Publishing House, 1988/1993, S.
650.

15 PTS 10 „Lass Dich taufen zur Vergebung Deiner Sünden“

16 Wobei die griechische Form für „Anrufen“ im Medium ist, das bedeutet, dass Paulus und nicht der Täufer derjenige ist, der „anruft“ (vgl. 3.1. Taufe nur im Namen Jesu).

17 Ein klassisches Beispiel ist 1.Tim 2,15, wonach Männer und kinderlose Frauen nicht in den Himmel kommen könnten, wenn die ewige Errettung gemeint wäre.

18 Während Søndergaard betont, in der Apg sei IMMER auf den Namen Jesus getauft worden und NIE anders, geben die vier einzigen Stellen ein differenziertes Bild: auf den Namen Jesu Christi (Apg 2,38) auf den Namen des Herrn Jesus (Apg 8,16), im Namen des Herrn (Apg 10,48; je nach verwendeter Handschrift), auf den Namen des Herrn Jesus (19,5).

19 An Evaluation of the Oneness Pentecostal Movement, Mark A. McNeil, Christian Answers Newsletter, Vol 1, Nr 4, S.3

20 Dictionary of Pentecostal and Charismatic Movements, Stanley M.Burgess and Gary B.McGee, Zondervan Publishing House, 1988/1993, S. 650.

21 Sondergaard sagt in PTS 7, dass man seine Theologie nicht auf die Apostelgeschichte (alleine) stützen soll. Allerdings ist es genau dies, was er selber im Grossen und Ganzen tut.

22 Ich schreibe „an mindestens 7 Stellen“, weil es an anderen Stellen wie Röm 6,1-7;Gal 3,26-28; Eph 4,5 und Kol 2,12 eine Frage ist, ob damit die „Geistestaufe“ oder die „Wassertaufe“ gemeint ist. Darauf möchte ich hier nicht eingehen.

23 Lk 1,15 zeigt, dass Johannes der Täufer mit dem Geist erfüllt war, lange bevor er von der „Geistestaufe“ sprach! Siehe auch Lk 1,41.67; 4,1; Apg 2,4 (vor Pfingsten!); 4,8; 6,3.5 (vor Handauflegung!); 7,55; 11,24

24 Apg 4,8 (Petrus nach Pfingsten!).31 (alle); Paulus: Apg 9,17; 13,9.52

25 Lk 10,33; 17,16; Joh 4,4 („musste“); Joh 4,9; 8,48

26 01:24:10-50; Übersetzung gemäss den deutschen Untertiteln des Videos

27 Dies weiss auch Søndergaard. Vgl. Christ, Jünger oder Sklave? S.29.

28 oder Wunder

29 Siehe meine Arbeit über „1.Korinther 13,8-13“

30 gemäss seiner Lehre, wonach Jesus und der Heilige Geist identisch seien, ist also auch der Heilige Geist immer gleich. Siehe Kap. 2: Falsche Lehre über Gott.

31 Cessationismus in der Kirchengeschichte, sowie Bestätigt die Kirchengeschichte die ‚Zeichen und Wunder‘ Bewegung“ (als pdf abrufbar unter www.clkv.ch)

32 Bei den Dämonenaustreibungen der Apostel gab es einen Fall, wo sie einen Dämon
nicht austreiben konnten: Mt 17,14-21.

33 Aufschlussreich ist auch das Studium der Heilungsbewegung ab etwa 1946.

34 Damit behaupte ich nicht, dass bei den Handauflegungen von Søndergaard nichts geschieht, sondern nur, dass das Verschwinden von Schmerz nicht mit Heilung gleichzusetzen ist. Sonst könnten fast alle Krankheiten mit Morphium geheilt werden.

35 Dein Glaube hat dich geheilt, Richard Mayhue, CLV 1999, S.44

36 www.youtube.com/watch?v=Zu_waMdSrKI; vgl. auch den früheren Heilungsevangelisten A.A.Allen (1911-1970) mit demselben Trick auf www.veoh.com/watch/v17923029p4zhsE4H

37 Der Trick wird auch beschrieben in Dein Glaube hat dich geheilt, Richard Mayhue, CLV, 1999, S.37.

38 Einmal abgesehen davon, dass man einen Beinlängenunterschied von 1-2cm - selbst mit normalen Röntgenbildern - überhaupt nicht feststellen kann. Vgl. auch The Healing Epidemic, Peter Masters, The Wakeman Trust, 1988/1992, S.207f.

39 siehe V.1: „vor sich her“ und „wohin er selbst kommen wollte“

40 Im Widerspruch zu seinen sonstigen Aussagen behauptet Søndergaard in PTS 18, dass man in Lk 10 die Vision von Jesus über die Kirche findet und wie man diese bauen soll (02:55 und 03:51).

41 Video Letzte Reformation - der Anfang, ab 58:22; Ü: HA

42 ebenda ab 01:24:50-01:26:10; Ü: HA

43 ebenda, 01:25:45-49. Diese okkulte Technik sieht man auch an einer anderen Stelle des Videos: 01:17:07-01:17:12. (Kamera zeigt es ganz knapp am unteren Bildausschnitt)

44 Diese Behauptung findet sich auch in Die Letzte Reformation - Der Anfang (01:16:15-01:17:22).

45 Vgl. Christ, Jünger oder Sklave?, S.68.

46 Apg 2,7-11, Juden aus verschiedenen Ländern

47 Apg 2,12-15, in Jerusalem ansässige Juden

48 Das Wort der Wahrheit, Monatsblatt der Bibelschule Beatenberg. 2965, Nr. 7/8; zitiert in Seher, Grübler, Enthusiasten, Kurt Hutten , Quell Verlag Stuttgart, S.379

49 Andererseits behauptete er in PTS 5, dass es Gottes Wille sei, allezeit jeden zu heilen (39:31 und 01:13.16).

50 Video The Last Reformation - Das Leben ab ca 01:00:00

51 „The Last Reformation“, Frank Lüdke, Materialdienst der EZW, 8/2017, S. 305.

 


Anhang 1: Zeugnis eines (mir unbekannten) Ehemaligen

„Ich gehörte von etwa Juni 2015 bis Juli 2017 zu dieser Bewegung. Ich glaube fest, dass es eine Irrlehre ist. Ich kenne Torben persönlich. Ich war ein „grüner Punkt“ auf der Karte, was bedeutete, dass ich als empfehlenswerter Kontakt galt. Ich kenne die Inhalte der „Letzten Reformation“ gründlich. Ich verliess die Bewegung wegen des falschen Evangeliums (auf Werke gegründete Religion), wegen des sektenartigen Verhaltens ihrer Nachfolger (einschliesslich der eigenartigen Dinge, die sie tun) und weil Torbens Verhalten mir gegenüber eindeutig sektiererische Züge trug.

Die „letzte Reformation“ behält ihren Schwung mit all dem Rummel und der Sensationsmache bei den Kickstart Events und den Filmen. Sie sind eine
Irrlehre, weil sie meinen, sie hätten die richtige Formel für die Errettung, das „wahre Evangelium“ - Schritt 1, 2 und 3. Sie glauben nicht wirklich an Gnade
aufgrund von Glauben (Eph 2,8-9) und gründen deshalb auf Werken. Dadurch entsteht ein Elitedenken, welches sie glauben lässt, besser zu sein als andere Gläubige. Torben hat auch diese radikale Überzeugung, dass ein Leben im Glauben bedeutet, alles zu verkaufen und sich und seine Familie von anderen Menschen unterstützen zu lassen. Er glaubt dies, weil er es selber so getan hat. An der PTS Schule ermutigt er andere zu diesem Schritt. Wir haben viele Menschen erlebt, die verwirrt zurückgekommen sind und nicht mehr wussten, was sie mit ihrem Leben tun sollten. Es ist eine Tatsache, dass Gott verschiedene Menschen auf verschiedene Weise für verschiedene Aufgaben beruft. Paulus war mehrere Jahre ein Zeltmacher. Er sorgte auch in Rom für sich selber.

Das theologische Denken in der „Letzten Reformation“ lässt sehr zu wünschen übrig. In vielen Punkten lehnen sie sich an Irrlehren der Oneness Pentecostals an. Die Theologie, die hinter ihrem „Befreiungsdienst“ steht, ist völlig falsch; sie führt Menschen in Abhängigkeit. Die Zeichen und Wunder der „Letzten Reformation“ sind sehr fragwürdig, sie können medizinisch nicht überprüft werden. Ich rate jedem, sich von der Bewegung der „Letzten Reformation“ fernzuhalten. Als wir diese Irrlehre verlassen haben, wurden wir von so vielen Anhängern zutiefst verletzt. Gott sei Dank, dass wir nochstehen und dass unser Glaube an IHN stärker ist als je zuvor. Aber wir brauchen Erholung von all dem Theater und boshaften Verhalten. Leider hören sie nicht auf vernünftige Argumente. Alles, was wir tun können, ist für sie zu beten.“ (TLRCULT, 18.Dez 2017; Ü: HA)


Anhang 2: Biblische Apostel

Wortbegriff

Was ist ein Apostel? griech. ἀπόστoλoς (apostolos) = „einer, der als Beauftragter
gesandt wurde“ = ein (von einem Auftraggeber) Gesandter. Die Apostel handeln
also in Abhängigkeit vom Sender. (Sie sind solange „Apostel“ wie sie einen
Auftrag haben. Wenn der Auftrag ausgeführt ist, ist jemand kein Apostel mehr).
griech. ἀποστoλή (apostolä) = die Sendung, die Mission, das Apostelamt/der
Aposteldienst.

Biblische Verwendung

a) Jesus Christus selber (Heb 3,1; vgl. Joh 17,3)

b) 12 Apostel = “die Zwölf“ (Mt 10,1-4; Mk 3, 14; 6,7; Lk 6,13; 9,10; Apg 6,2;
1.Kor 15,5): Diese wurden von Jesus gesandt und wurden auch „Apostel
Jesu Christi“ oder ähnlich genannt (1.Petr 1,1; 2.Petr 1,1; Jud 1,17). Zu
dieser Gruppe gehörten genau zwölf Apostel (Offb 21,14: „Zwölf Apostel
des Lammes“; Mt 19,28: „auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme
Israels richten“).

c) Matthias (Apg 1,15-26): Er nahm die Stelle von Judas ein, der Jesus Christus
verraten hatte, und füllte die Zwölfzahl somit wieder auf. Die Bedingung war,
dass jemand mit dem Herrn Jesus Christus gewesen sein muss während seines
irdischen Dienstes, beginnend mit der Taufe des Johannes: Apg 1,21+22.

d) Paulus (1.Kor 9,1+2; Röm 1,1), obwohl auf der gleichen Stufe wie die „Zwölf“
(Röm 1,5; Gal 2,8; 2.Kor 11,5) – er wurde auch als „Apostel Jesu Christi“
bezeichnet (Gal 1,1; 1.Kor 1,1; Eph 1,1; 1.Tim 1,1; 2.Tim 1,1; Tit 1,1) und
nahm unter den „Aposteln Jesu Christi“ einen besonderen Platz ein. Er war
„der Letzte von allen“, der den auferstandenen Herrn sah und bezeichnete
sich auch als „unzeitige Geburt“ (1.Kor 15,8). Er wurde auch speziell zu den
Heiden gesandt (Apg 26,16-18).

Alle 12 Apostel, Matthias und Paulus mussten Zeugen der Auferstehung
Jesu sein, d.h. sie mussten den auferstandenen Herrn gesehen haben: Apg
1,22; 4,33; 10,39-42; 1.Kor 15,7; 1.Kor 9,1. Sie mussten von Jesus Christus
(Gal 1,1.17: Eph 4,11) oder Gott (1.Kor 12,28) persönlich berufen worden
sein. Speziell bei Matthias (Apg 1,24-26).

e) Neben diesen gab es noch andere, die „Apostel“ (= Gesandte) genannt wurden:
2.Kor 8,23 („Gesandte der Gemeinden“) oder Phil 2,25 (Epaphroditus:
„euer Gesandter“). Manchmal werden auch Andronikus und Junias (Röm
16,7) und Apollos (1.Kor 1,12) zu den Aposteln gezählt. In Römer 16,7

 


heisst es aber nur, dass diese „unter den Apostel angesehen“ waren, was
nicht heisst, dass sie auch Apostel waren, sonst hätten schon andere in Rom
den Grund gelegt (vgl. Paulus in Röm 15,20). Auch in 1.Korinther 1,12 wird
Apollos zusammen mit Paulus und Kephas aufgezählt, aber nicht als Apostel
bezeichnet. Ebenfalls nicht eindeutig ist Gal 1,19 bezüglich Jakobus.

Auch Paulus und Barnabas zusammen (Apg 14,4.14), die vom Heiligen
Geist gesandt wurden (Apg 13,2-4), sowie Silvanus und Timotheus werden
zusammen mit Paulus als „Apostel“ bezeichnet (1.Thess 2,7: „Apostel des
Christus“). In Gal 2,8+9 war Barnabas mit Paulus zusammen, aber nur Paulus
wird als Apostel anerkannt. Interessant ist, dass diese, wenn sie zusammen mit
Paulus in der Anrede der Briefe erwähnt werden, nie als Apostel bezeichnet
wurden, sondern sorgfältig unterschieden werden (2.Kor 1,1; Kol 1,1; Phil
1,1; 1.Thess 1,1; 2.Thess 1,1).

Anhang 3: Mk 16,14-18

Diese Stelle scheint allen Gläubigen die aufgeführten Zeichen zu verheissen.
Diese Ansicht führt aber zu Problemen. Wieso nimmt man immer nur das
Zungenreden und die Heilung aus dieser Liste heraus? Es steht doch auch von
Schlangenaufheben und Gift trinken? Wobei es heisst „sie werden Schlangen
aufheben“. Wo kommt dies heute vor? Wer tut dieses Zeichen? Es heisst nicht
wie beim Gift trinken „wenn…“, sondern „sie werden…“ (In den USA hat es in
extremen charismatischen Gruppierungen schon Tote diesbezüglich gegeben).

Ein zweites Problem ist, dass nun einmal nicht alle Gläubigen diese Zeichen
haben. Dies würde dann heissen, dass sie nicht gläubig sind. Mit anderen Worten:
Wenn jemand diese Zeichen nicht tut, wäre er dann nicht gläubig.

Die erste Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Zu wem spricht der Herr? Laut
Vers 14 zu den Elfen, also zu den Aposteln. Während man vor einigen Jahren
die Neuapostolische Kirche mit ihren Neuen Aposteln noch belächelte, nimmt
auch in charismatischen Kreisen immer mehr die Überzeugung zu, dass es neben
Neuen Propheten auch heute noch echte Apostel gebe. Diese mussten aber
Augenzeugen sein und waren „nur“ die Grundlage (Eph 2,20; Apg 2,41f) der
Gemeinde (wieso immer noch die Grundlage legen? Eph 2,21-22; 1. Petr 2,5).

Und genau diese Apostel (V. 14) besassen spezielle Zeichen! (2. Kor 12,12; Röm
15,19; vgl. Apg 2,22.43; 5,12). Ihre Verkündigung wurde, wie die von Jesus

 


Christus, mit Zeichen und Wundern begleitet (im Gegensatz zur Verkündigung
von Johannes dem Täufer). [Die Wörter für „begleiten“ (V. 17+20) bedeuten
„folgen“ oder „begleiten“] (Heb 2,3+4) (Vergangenheitsform!); Was ist der
Sinn solcher Zeichen, wenn sie alle zu allen Zeiten tun können?

Vers 16 spricht vom Inhalt der Verkündigung der Apostel. Es ist die Rede
von „jedem einzelnen“. Im Gegensatz dazu ist in Vers 17 die Rede von Gläubiggewordenen
(Mehrzahlform). Dies sind die Apostel von Vers 14. (In den
vorangehenden Versen des Kapitels (V. 11, 13, 14) wird mehrfach auf ihren
Unglauben hingewiesen!)

Dies erkennen wir auch an Vers 20, wo die Rede ist von „jenen“. Vers 20 ist
die Erfüllung von Vers 17+18. Die darauf folgenden Zeichen, d.h. bestimmte,
vorher erwähnte Zeichen (V.17+18). Und wieder Vergangenheitsform („wirkte“
und „bestätigte“).

Im Neuen Testament finden wir nur eine Begebenheit mit einer Giftschlange.
Der Apostel Paulus stirbt nicht trotz dem Biss einer Giftschlange in Apg 28,3+4.
Er war ein Apostel.

Nicht allen Gläubigen, sondern denjenigen, die direkt angesprochen wurden,
galten diese Zeichen (V.14+15).

Die Zeichen bestätigen das apostolische Wort.

Literaturverzeichnis

Schriften von Torben Søndergaard

--Die Letzte Reformation - Zurück zum Neutestamentlichen Jüngerschaftsmodell
(engl. The Last Reformation) (200 Seiten), 2016

--Are you a Christian? [or are you deceived?] (35 Seiten), n.d.

--Gesunde Glaubenslehre (engl. Sound doctrine) (90 Seiten), 2004/2016

--Freedom from sin (16 Seiten), 2016

--Rebaptism and deliverance (16 Seiten), 2016

--Life is hard (15 Seiten), 2016

--Christ, Jünger oder Sklave? (engl. Christ, disciple or slave?) (110 Seiten),
2016

 


Videos/YouTube

--Die Letzte Reformation - The Beginning (Video)

--Die Letzte Reformation - The Life (Video)

--Pioneer Training School Videos (Nr.1-24)

--Pioneer Training School Video (Nr.25)

--Cafe talk: Rebaptism - teaching with Torben Søndergaard

Kritische Schriften/Vorträge/Videos

--The Last Reformation - Kritische Einschätzung einer neupfingstlerischen
Missionsbewegung, Frank Lüdke, EZW, 8/2017, S.303-305

--Is Torben Søndergaard and ‘The Last Reformation’ a Cult?, James Jennings,
Audio-Vortrag, Grace Community Church, San Antonio, TX.
20.4.2016 (gccsatx.com/torben-Søndergaard-last-reformation-cult/

--The Last Reformation, Marcello Bonagura, Vortrag, 13.10.2017
(gracefellowshipchurch.ch/tlr)

--Que penser du mouvement The Last Reformation?, Christian Kuhn/Michael
Mutzner, Réseau évangelique suisse, 20.10.2017

--Neue charismatische Bewegungen erobern Deutschland, Topic Nr. 9/2017,
S.2f

--Torben Søndergaard Sounds Like a Oneness Pentecostal (www.youtube.
com/watch?v=MEHNHgpR9lk)

--The Last Reformation and Torben Søndergaard’s False Teachings Exposed,
Jim Johnson, JC Media Publishing, 2017 [pfingstlich]

Buchempfehlung

Pfingsten - und dann? [engl. Signs of the Apostles], Walter Chantry, 3L Verlag,
n.d.

Diese Empfehlung betrifft dieses eine Buch von Walter Chantry und nicht
andere Bücher von ihm.