Jesus Christus hat verheissen: „Jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel“ (Matthäusevangelium 10,32).

  • Heute zeigt sich die römische Kirche von einer sehr menschenfreundlichen Seite. Rom hat gleich einem Chamäleon vielfältige Erscheinungsformen, aber sein Giftstachel bleibt immer derselbe.

    Nino Tirelli

So ergreife ich mit grosser Freude die Gelegenheit, von Gottes Gnade in meinem Leben zu erzählen. Ich bin dem dreieinen Gott so dankbar für die Errettung, die uns ohne Gegenleistung zuteil wird, weil Jesus Christus als das Lamm Gottes sein Blut für uns vergossen hat.

Im Wort Gottes lesen wir über die Anfangszeit der Kirche: „und die Zahl der Jünger mehrte sich sehr in Jerusalem; auch eine grosse Zahl von Priestern wurde dem Glauben gehorsam“ (Apostelgeschichte 6,7). Das bezog sich natürlich auf die israelitischen Priester aus dem Stamm Levi, und doch haben das, was damals geschah, im Lauf der Jahrhunderte und bis in unsere Zeit hinein auch viele Priester der römisch-katholischen Kirche erlebt, die von Gottes Gnade überwältigt und aus Glauben gerechtfertigt wurden. Ganz besonders möchte ich an die Reformatoren erinnern, von denen viele für ihren Glauben den Märtyrertod auf sich nahmen. Ihr Zeugnis gab auch mir den Mut, meine Zweifel und Ängste zu überwinden und den grossen Glaubensschritt zu wagen, mich nur noch auf die Heilige Schrift und nicht mehr auf menschliche Traditionen und Dogmen zu stützen.

Wenn ich mein Zeugnis ablege, will ich nicht polemisieren, sondern einfach die Wahrheit bezeugen, ohne Beschönigung oder Übertreibung. Wenn ich von den Erlebnissen aus den vielen Jahren der klösterlichen Abgeschiedenheit berichte, dann deshalb, weil ich verdeutlichen möchte, wie gross die Gnade Gottes ist, die mich von der Finsternis zum Licht, vom Sklavendienst unter Satans Herrschaft in die Freiheit der Kinder Gottes, vom Tod ins Leben und aus der Verlorenheit heraus zur Errettung geführt hat.

Lieber mir unbekannter Leser, der du diesen Bericht in deinen Händen hältst, lass mich dir zuerst meine wichtigsten Lebensdaten nennen:

Man nennt mich Nino, aber mein eigentlicher Name ist Sennen Tirelli. Geboren wurde ich am 27. November 1917 in Reggio Emilia (Italien). 1928 trat ich ins Seminar der Kapuziner in Scandiano ein. Die Priesterweihe empfing ich am 12. Juli 1942 in der Kathedrale von Reggio Emilia durch Bischof Monsignore Eduardo Brettoni. Im Februar 1949 wechselte ich in einen anderen Mönchsorden, und schliesslich, nach 31 Jahren geistlicher Gefangenschaft, wurde ich im Februar 1959 durch Gottes Geist von neuem geboren und darf nun durch den Herrn Jesus Christus der Familie Gottes angehören.

Wie alles anfing

Sicher fragst du dich nun, weshalb ich denn den Mönchsorden und die römisch-katholische Kirche verlassen habe. Zur Beantwortung deiner berechtigten Frage muss ich dir einiges über meine damalige Situation erzählen.

Als Kind wollte ich Arzt werden. Da Ärzte alles über Krankheiten und deren Behandlung wissen, dachte ich, als Arzt könnte ich die Menschen vor dem Sterben bewahren. Aber dann starb eines Tages unser Landarzt, was mich so sehr erschütterte, dass ich meine beruflichen Pläne änderte. Der Wunsch, eine gute Ausbildung zu erhalten, war für mich als Kind einer armen Familie nur erfüllbar, wenn ich in ein Kloster eintrat. Möchtest du mich in Gedanken begleiten, wie ich als elfjähriger Knabe dort vor den Klostertüren stehe?

Wir ziehen die Klingel des Klosters. Der bärtige Kapuzinermönch, der uns aufmacht, uns einlässt und die Pforte des Klosters hinter uns wieder verschliesst, nimmt alles an sich, was wir in unseren Händen halten. Er legt es in ein Ablagefach und gibt uns die dazugehörige Nummer. Von jetzt an gilt unser Wille als tot, eigene Ideen sind tabu.

Getrennt von meiner Familie, abgeschieden vom Rest der Welt, verbringe ich hier die Gymnasialschuljahre. Überall liegt Religiosität in der Luft, die ich jedoch nicht als echt empfinde. Das Evangelium wird wie ein Strafgesetzbuch angewendet, und die Klosterregel steht über allem.

Danach beginnt für die angehenden Mönche und Priester das eigentliche Probejahr, das Noviziat, das mit dem provisorischen Ablegen der drei Gelübde Gehorsam, Armut und Keuschheit endet. Dieses dreifache Gelübde wird übrigens durch die drei Knoten im Gurt der Franziskanermönche symbolisiert.

Harte Sitten

Schon vorher hatte ich kein Recht auf einen eigenen Willen mehr, doch jetzt musste ich noch viel umfassender alles Eigene ablegen. Ich bekam einen neuen Namen (Bruder Mattias von Reggio Emilia), einen rauhen, groben Mantel, wie die Franziskanermönche ihn tragen; und meine Haare wurden zu einer Tonsur geschnitten, um für die Welt unattraktiv zu sein. Nahrungsverzicht und das Tragen eines nagelgespickten Gurtes standen fast jeden Tag auf dem Programm, ebenso die Selbstgeisselung mit einer Eisenkette. Fünfmal die Woche mussten wir um Mitternacht aufstehen und uns zum Chorgesang (dem ‚Heiligen Offizium’) in der Klosterkapelle versammeln. Auch im Winter hatten wir keine Strümpfe, sondern lediglich Sandalen an unseren Füssen und schliefen in ungeheizten Schlafräumen. Ich will hierzu nur noch folgendes sagen: All jene Entsagungen und Selbstbestrafungen gaben mir keinen inneren Frieden. Aber ich sehnte mich inbrünstig danach, von dieser geistlichen Versklavung frei zu werden.

Nach dem Noviziat kam das dreijährige Philosophiestudium. Danach legten wir das endgültige Gelübde ab, womit wir uns lebenslänglich an den Orden banden. Es folgten die vier Jahre des Theologiestudiums, bis ich dann, am 12. Juli 1942, zum Priester geweiht wurde.

Dies ist ein kurzer Überblick über die Zeit zwischen meinem elften und fünfundzwanzigsten Lebensjahr. Was ich während dieser vierzehn Ausbildungsjahre gelernt, erlebt und durchkämpft habe, kann man nicht so schnell hinter sich lassen.

Gehorsam ohne Überzeugung

Die Isolation und Abgeschiedenheit, in der wir lebten, die äusserst strenge Disziplin und der damit verbundene Druck verfehlten ihr Ziel nicht: Ich unterwarf mich völlig und kümmerte mich nicht darum, ob der vorgegebene Weg der richtige sei oder nicht.

Im Noviziatsjahr geriet ich jedoch in grosse Zweifel und innere Kämpfe. Plötzlich wurde ich unsicher, ob dies wirklich der von Gott für mich vorgesehene Weg war. Sollte ich darauf weitergehen? Oder nicht doch besser das Kloster verlassen und zu meinen Eltern zurückkehren? Ich wollte meine Zweifel mit den Superioren besprechen und offenbarte ihnen meinen Seelenzustand, aber die Antwort war nur: Bleibe da, wo der Herr dich hingestellt hat, alles andere ist vom Teufel. Nun, ich war gewohnt, gehorsam zu sein und zu allem Ja zu sagen; so befolgte ich ihren Rat, und ging, wenn auch mit Widerwillen im Herzen, den eingeschlagenen Weg weiter. Aber Gott, der unsere Herzen und unsere geheimsten Gedanken kennt, hatte mein Schreien längst gehört und war dabei, meine Befreiung vorzubereiten.

Tapetenwechsel

Das Philosophiestudium und der damit verbundene Klosterwechsel brachten eine gewisse Erleichterung. Aber in den folgenden Jahren, je mehr die Priesterweihe nahte, nahmen die Zweifel erneut massiv zu. Die Vorgesetzten merkten, dass ich mich in einem inneren Kampf befand und schickten mich in ein abgelegenes Kloster. Heute würde man das, was sie damit beabsichtigten, wohl Gehirnwäsche nennen.

Die Massnahme sollte sich als erfolgreich erweisen. Zusätzlich zur erlittenen Demütigung und zur Einsamkeit trug auch der gerade ausgebrochene Weltkrieg dazu bei, dass ich schliesslich, mangels besserer Alternativen, den Weg bis zur Priesterweihe fortsetzte.

Mein Leben als Priester

Dann begann ein neuer Lebensabschnitt für mich. Ich erlebte den Tod meiner Eltern und das Ende des 2. Weltkrieges. Durch die Arbeit als Priester kam ich mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt. Ich wurde in mehreren Städten eingesetzt, war als Beichtvater, als Lehrer, als Krankenhauskaplan tätig. Aber innerlich war ich immer noch unruhig und suchte nach Frieden. So liess ich mich, nach 21 Jahren im Kapuzinerorden, einem anderen, weniger strengen Unterorden der Franziskaner, den ‚Konventualen’ zuteilen. Dadurch kam ich in die Klosterprovinz von Rom.

Zunächst schien alles wunderbar, ich meinte endlich einen Ruheort gefunden zu haben, aber auch das erwies sich als Illusion, als Fata Morgana, denn erneut stiegen Zweifel in mir auf und ich stiess zunehmend auf Unverständnis.

Sezze Romano

Fünf Jahre arbeitete ich im Auftrag meines Ordens als Sekretär in der Nettuno Mittelschule in Rom. Dann wurde ich ganz unerwartet nach Sezze Romano (Latium) in ein abgeschiedenes Kloster versetzt. Dort hatte ich zwar einerseits alles, und doch hatte ich andererseits nichts. Das klingt paradox, war aber Realität für mich. Mein Leben drehte sich wie ein Rad: Stundengebete, Beichte, Messe, Unterricht, weitere Pflichten, … jeden Tag das gleiche. Radio, Fernsehen und Filme hatten einen grossen Platz im Kloster. Das Leben innerhalb der Klostermauern wurde von weltlichen Vergnügungen bestimmt. In meinen Gelübden hatte ich zwar der Welt und allen Verlockungen der Sünde abgesagt, aber in Wirklichkeit sank ich immer tiefer in die Sünde und befand mich auf dem Weg, der ins Verderben führt.

Erste Lichtstrahlen

In diesem abgelegenen Kloster begann ich jedoch, die Heilige Schrift zu lesen und mein ganzes Leben an diesem Massstab zu überprüfen, so wie es damals die Juden in Beröa auch taten (Apostelgeschichte 17,11). Dank Gottes Wirken fing ich an, die von der römisch-katholischen Kirche überlieferte und ausgeübte Praxis mit den Anordnungen der Bibel zu vergleichen. Ich beobachtete das Verhalten der Priester, die wie ich innerhalb von Klostermauern lebten, und derer, die als ‚Weltpriester’ in einer Pfarrei arbeiteten. Wieviel Habgier und Unmoral musste ich unter diesen sogenannten ‚Dienern Gottes’ entdecken! Einerseits wurden sie selber von den Menschen verehrt und andererseits trugen sie bei den Prozessionen Bilder und Reliquien herum und erhoben Maria und den Papst in eine gott-ähnliche Stellung. Sie rechtfertigten den Ablass und viele andere unbiblische Lehren.

Bis dahin hatte ich die Bibel nur soweit studiert, wie es nötig war, um gewisse Verse zu kennen, die das römisch-katholische Lehrsystem zu stützen schienen. Doch nun wurde mir bewusst, wie lückenhaft und verzerrt meine Bibelkenntnis tatsächlich war. Ich hatte keine Ahnung von den Heilsgedanken Gottes und auch über den Weg der Errettung machte ich mir völlig falsche Vorstellungen. Heidnische Philosophie und menschliche Überlegungen hatten mein Denken beherrscht; und das Wort Gottes war so zurechtgebogen worden, wie dies der Lehre der römisch-katholischen Kirche förderlich war.

Aus der Verlorenheit zum Heil

In Gottes Wort steht: „Der Herr kennt die Seinen“ (2.Timotheusbrief 2,19) und Jesus sagt in Offenbarung 2,23: „...ich bin es, der Herzen und Nieren erforscht.“ In Psalm 9,10 lesen wir: „Der HERR wird eine Zuflucht sein dem Unterdrückten, eine Zuflucht in Zeiten der Not“ und der Prophet Nahum bestätigt: „Gütig ist der HERR, eine Zuflucht am Tag der Not; und er kennt die, welche auf ihn vertrauen“ (Nahum 1,7).

Für mich kam der grosse Tag der Errettung und des Lichts von oben ganz unerwartet. Es war im April 1958. Um halb sieben Uhr morgens stand ich vor der Kapelle, um die Messe zu lesen, musste aber aus irgendeinem Grund noch einmal für eine halbe Stunde in mein Zimmer zurückkehren. Ich wollte diese Zeit mit etwas Musik überbrücken und suchte nach einem passenden Radiosender. Und da liess mich Gott in seiner Liebe die Sendestation Monte Carlo finden. Gerade sendeten sie ein wunderschönes Lied, gefolgt von einer kurzen, geistgewirkten Botschaft über das Thema „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht“ (Hebräerbrief 3,7). Die Sendung endete mit der Ansage „Qui Radio Risveglio“ [Hier Radio Erweckung] und der Bekanntgabe einer Kontaktadresse.

Ich kann nicht genau sagen, was an jenem Morgen geschehen ist. Aber ich weiss, dass an diesem Tag neues Leben in mir aufgebrochen ist. Durch den Briefkontakt, den ich von da an mit Radio Risveglio hatte, fand ich den Weg zu einer innigen Gemeinschaft mit Gott, was für mich etwas völlig Neues war. Kurz gesagt, ich erkannte, dass ich von neuem geboren worden war. Und gleichzeitig verspürte ich den starken Wunsch, Gott in angemessener Art und Weise zu dienen. Dachte ich an mein bisheriges Leben, so erfüllte mich das mit Abscheu. Das Neue Testament, das die Geschwister von Radio Risveglio mir geschickt hatten, war jeden Tag meine liebste Lektüre.

Ausflug nach Lugano

Bald ging mein Wunsch in Erfüllung, meine Probleme und Fragen bei einem persönlichen Treffen mit dem Team von Radio Risveglio zu besprechen und ihnen mein Herz auszuschütten. Im September des gleichen Jahres fügte der Herr die Umstände so, dass ich einen Pass erhielt, was für einen Mönch ziemlich unüblich war. So konnte ich nach Lugano reisen, wo Radio Risveglio seinen Sitz hatte.

In meinen Mönchskleidern nahm ich an ihren Gottesdiensten teil. Die Atmosphäre war herzlich und ich erkannte, dass nicht liturgische Zeremonien, menschliche Traditionen oder philosophisch-theologische Abhandlungen unsere geistlichen Bedürfnisse stillen können, sondern dass allein das Wort Gottes, wenn wir es bedingungslos annehmen und umsetzen, dies zu tun vermag. Das Wort Gottes allein ist die Wahrheit. Als ich drei Tage später ins Kloster zurückkehrte, hatte ich einen kostbaren Schatz in meinem Gepäck: eine komplette Bibel! In der nächsten Zeit lebte ich ein Doppelleben: Einerseits musste ich noch am monotonen, sinnleeren Klosterleben teilnehmen, andererseits genoss ich wahre Gemeinschaft mit Gott beim Lesen und Studieren seines Wortes.

Kurswechsel

Ich frage euch, liebe Leser: Hätte ich weiterhin im Dunkeln bleiben sollen, jetzt wo ich das Licht entdeckt hatte? Hätte ich im Irrtum verharren sollen, jetzt wo mir die Wahrheit deutlich vor Augen stand? Niemals! Ich denke nicht, dass ihr mir geraten hättet, dort zu bleiben wo ich war, sondern dass ihr mich ermutigt hättet, das Gefängnis so schnell wie möglich zu verlassen, ist es nicht so?

Ich musste also mein Leben ganz neu ausrichten, mich ganz Jesus Christus zuwenden, damit einzig und allein Er mein Retter, mein Herr, mein Lehrer, ja mein Alles werden konnte. Dieser innere Prozess hatte an dem Tag begonnen, als ich Radio Risveglio zum ersten Mal hörte, sichtbar wurde er jedoch erst am 4. Februar 1959, als ich – ohne auch nur den geringsten Zweifel – das Kloster und die römisch-katholische Kirche verliess.

In der Nacht vorher hatte ich mein geistliches Vermächtnis zu Papier gebracht. Ich erklärte, dass ich Irrtum und Lügen hinter mir lasse, um die Wahrheit des Evangeliums anzunehmen. Als ich am Morgen meine Zelle verliess, versuchte mich der Feind nochmals mit allen möglichen Argumenten umzustimmen. Aber eine innere Stimme sagte mir: Sei stark und handle. Und so las ich meine letzte Messe, ass ein letztes Mal zusammen mit den anderen Mönchen, warf mein schriftliches Zeugnis in den Briefkasten des Superiors, ging zum Bahnhof und stieg in den Zug nach Lugano. Dort angekommen empfingen mich die Geschwister von Radio Risveglio. Einige Monate später öffnete sich mir eine Tür zur Mitarbeit bei dieser Radiomission, wo ich dann bis zu meiner Pensionierung und noch darüber hinaus bei der Verbreitung der frohen Botschaft über den Äther mithelfen durfte.

Hinter die Fassaden schauen

Heute zeigt sich die römische Kirche von einer sehr menschenfreundlichen Seite. Die grausamen Machtdemonstrationen der Vergangenheit sind aus dem Bewusstsein der Gesellschaft verschwunden. Aber obwohl sich die Kirche betont christlich gibt, hat sie sich doch nicht im geringsten verändert. Sie hält nach wie vor an den weltlichen Facetten des Papsttums und an vielen anderen Lehren fest, die in den finstersten Jahrhunderten der christlichen Geschichte entstanden sind. Das Papsttum ist noch immer genau dasselbe Gebilde, das in der Zeit vor der Reformation die Welt beherrschte und dann von mutigen Männern, die bereit waren, für ihre Überzeugung zu sterben, angeprangert wurde. Es gehört zur Taktik des Papsttums, immer den jeweiligen Zielen entsprechend aufzutreten. Rom hat gleich einem Chamäleon vielfältige Erscheinungsformen, aber sein Giftstachel bleibt immer derselbe.

Einige Lehren der Kirche haben mich über einen Zeitraum von dreissig Jahren versklavt. Seit meiner Kindheit war ich, ohne dass ich dies bemerkt hatte, im Bann dieser ‚Lehren von Dämonen’ – um eine Formulierung des Apostels Paulus zu gebrauchen (1.Timotheusbrief 4,1).

Rom versklavt, Christus jedoch befreit.

Rom macht uns blind, Christus erleuchtet uns.

Rom fördert den Zweifel, Christus gibt Gewissheit.

Rom führt ins Verderben, Christus gibt ewiges Leben.

Doch der wichtigste Punkt meines Zeugnisses ist nicht die Verurteilung der römisch-katholischen Lehre, sondern die Freude darüber, dass ich vom Tod zum Leben gelangt bin.

Es gibt nur einen einzigen Weg zum Himmel: Jesus Christus.

Es gibt nur eine einzige Tür, durch die man in den Himmel eingehen kann: Jesus Christus.

Es gibt nur einen einzigen Schlüssel, der diese Tür aufschliesst: Das Kreuz Jesu Christi.

Es gibt nur einen einzigen Namen, in dem Rettung ist: Jesus Christus. Es gibt nur einen Mittler zwischen Gott und den Menschen: Jesus Christus.

Das ist die unvergleichliche Botschaft der Errettung, das Evangelium der Gnade, das wahre, biblische Evangelium.

Nachwort

47 Jahre nach meiner Bekehrung freue ich mich noch immer überaus über die Gnade Gottes, die mich errettet hat. Als Zusammenfassung dieses Zeugnisses, das eigentlich noch viel ausführlicher sein müsste, möchte ich mit dem Apostel Paulus festhalten: „So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäss dem Fleisch wandeln, sondern gemäss dem Geist. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes“ (Römerbrief 8,1-2).

„Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus“ (Philipperbrief 3,13-14).

„Dem allein weisen Gott, unserem Retter, gebührt Herrlichkeit und Majestät, Macht und Herrschaft jetzt und in alle Ewigkeit! Amen“ (Judasbrief 25).

Den Christen in Korinth schreibt Paulus: „Denn die Liebe des Christus drängt uns…“ (2.Korintherbrief 5,14). Paulus ist ein wundervolles Beispiel davon, wie die Liebe Gottes einen Menschen dazu drängen kann, die gute Botschaft von der Errettung mit ganzer Hingabe zu verkündigen. Es ist diese gleiche Liebe zum Herrn Jesus, die mich veranlasst, dich an dieser Stelle zu fragen: Irrst du immer noch im Nebel der römisch-katholischen Lehren herum? Quält dich die Ungewissheit, was dein ewiges Schicksal anbetrifft? Dann ist es hier und jetzt an der Zeit, den Tatsachen ins Auge zu sehen, die unbiblische katholische Lehre abzulegen und dich ein für allemal der Liebe Christi anzuvertrauen, denn einzig und allein Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Lieber mir unbekannter Leser, du hast in diesem Zeugnis meine geistlichen Kämpfe mitverfolgt und gelesen, wie ich schliesslich die Wahrheit entdeckte. Möglicherweise befindest auch du dich noch in der Finsternis und zögerst vielleicht noch. Dann bitte ich dich herzlich, die Wand zu durchbrechen, die dich von Gott trennt und Christus, den Weg, die Wahrheit und das Leben zu wählen. „Denn es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen“ (Apostelgeschichte 4,12). Wie sehr wünsche ich dir, dass du auf den Ruf antwortest, den Christus heute – vielleicht zum letzten Mal – an dich richtet. Er sagt: „Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat“ (Johannesevangelium 6,29).

In welcher Haltung man zu Gott kommen sollte, sehen wir ganz deutlich in dem Gleichnis vom Zöllner und dem Pharisäer (Lukasevangelium 18,9-14). Demjenigen, der sich seiner Sündhaftigkeit bewusst war und ausrief: „O Gott, sei mir Sünder gnädig!“ sprach Gott die Rechtfertigung zu, dem anderen, der sich selber für gerecht hielt, dagegen nicht.

Es gibt volle Heilsgewissheit und Frieden mit Gott. Wir dürfen uns an seine Zusage halten: „Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden“ (Römerbrief 10,13). Und deshalb rufe ich dich ernstlich auf: Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wird Gottes Friede und Freude in dein Leben hineinkommen und dich begleiten bis zu dem Tag, an dem Er wiederkommen und uns zu sich holen wird.

Die umseitige Foto (siehe pdf) von Nino und Alice Tirelli entstand im Juni 2005 in ihrer Wohnung in Neuenburg (Schweiz), wo sie seit fast zwanzig Jahren wohnten. Vorher arbeiteten beide bei „Radio Erweckung“ in Lugano. Dort hatten sie sich – nach Ninos Austritt aus dem Priesteramt – kennengelernt. Die zwei Kinder, die der Herr ihnen schenkte, sind unterdessen verheiratet und folgen auch dem Herrn Jesus Christus nach.

Einige Zeit versah Nino den Dienst als Ältester einer Gemeinde in Neuenburg, später war er für den Gemeindebrief verantwortlich.

Als seine Frau im Dezember 2011 starb, nahm Nino getrost und in guter Gesundheit an der „Heimkehrfeier“ teil, die die Gemeinde für sie durchführte. Im April 2012 durfte auch er zu seinem Erlöser heimkehren.

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